Mittwoch, 27. April 2016

Der erste Zahnarztbesuch und der Geschmack von Afrika

Gestern hatten wir einen Termin in der MHH zur Besprechung der bevorstehenden Gaumenspalt-OP, die nun in einigen Wochen durchgeführt werden soll. Es wurden nochmal Details zum Operationsverfahren erklärt und wir konnten einige Fragen loswerden. Außerdem haben wir zum ersten Mal erfahren, dass die Mausbeere "nur" eine inkomplette Hart- und Weichgaumenspalte hat. Das bedeutet, dass der Gaumen nicht komplett bis vorne hin offen und die Spalte somit nicht ganz so lang ist. Außerdem ist die Spalte recht schmal, was für die OP ebenfalls von Vorteil ist.
In der Gaumenspaltsprechstunde Anfang März hatte man uns ja außerdem empfohlen, mit der Mausbeere einen Zahnarzt aufzusuchen, um einfach mal die Gesundheit der Beißerchen zu kontrollieren. Also haben wir vor dem Termin in der Kieferchirurgie noch in der Klinik für Zahnerhaltung vorbeigeschaut, wo es jeden Vormittag eine freie zahnärztliche Sprechstunde gibt, die man ohne Termin besuchen kann. Da sich die junge Dame ja bekanntlich höchst ungern in den Mund gucken lässt, hatten wir schon so unsere Zweifel, ob das "Esszimmer" der Beere überhaupt vernünftig begutachten lassen würde. Aber da hatten wir die Rechnung ohne die noch sehr junge aber dafür umso nettere und raffiniertere Zahnärztin gemacht, die es doch tatsächlich irgendwie fertiggebracht hat, eine sehr gründliche Zahnkontrolle durchzuführen - wir waren absolut begeistert (also zumindest wir Großen, die Mausbeere fand das Ganze weniger toll)! Dabei habe ich quasi assistiert, indem ich die Mausbeere in der richtigen Position festgehalten und einen Spezialgriff entwickelt habe, um den Mund unseres Töchterchens für einen Moment aufhalten zu können (dieser Griff war dann später bei der Begutachtung der Gaumenspalte ebenfalls sehr nützlich). Ich hatte zwar etwas Angst um meinen Zeigefinger, bin aber mit komplett intakten Greifwerkzeugen aus der Nummer wieder rausgekommen. Das Ergebnis der Untersuchung war ebenfalls sehr positiv, denn bis auf etwas Zahnbelag sind alle Milchzähnchen vollkommen in Ordnung und auch an unserem täglichen Zahnpflegeprogramm gibt es nichts auszusetzen.
Um die Zähnchen des Beerchens zu begutachten, hatte die Zahnärztin übrigens einen Plastikspiegel benutzt, denn mit einem Metallwerkzeug wäre die Gefahr zu groß gewesen, ein Beißerchen zu beschädigen. Diesen Spiegel durften wir dann sogar mitnehmen und man sieht eindeutige "Kampfspuren", die unser Beeren-Kind darauf hinterlassen hat. Zu Hause hat die junge Dame dann auch ihren Faible für das schicke, rote Instrument entdeckt und konnte gar nicht mehr davon lassen:
Eindeutige Mausbeeren-Biss-Spuren im Zahnarztspiegel.
Willst Du auch mal meine Zähne sehen?
Und wo doch die Zähnchen der Mausbeere so gut in Schuss sind, bekamen sie nach unserer Rückkehr am Abend gleich jede Menge zu tun. Es lagen nämlich gleich drei (!!!) Knabberpostkarten auf einmal im Briefkasten, die das fleißige Beerchen natürlich umgehend gewissenhaft bearbeitet hat:
Boah, da ist man mal einen Tag unterwegs und schon läuft der Briefkasten über!
Die erste Karte kam von Knabberpost-Chefin Monika, die mal wieder in Hildesheim und Hamburg unterwegs war und  dort mit exquisiten kulinarischen Genüssen verwöhnt wurde. Selbstverständlich hat sie unser Beerchen daran mit einer leckeren Postkarte teilhaben lassen. Die zweite Karte kam von Oma Rita und sollte eigentlich schon in Uslar versendet werden. In Ermangelung einer Briefmarke, wanderte das gute Stück dann allerdings erst in Herford in den Briefkasten, was dem Genuss aber keinen Abbruch tat:
Das ist ja mal wieder ein Gourmet-Häppchen.
Steht zwar Uslar drauf, schmeckt aber nach Herford...
Bei Karte Nummer drei handelte es sich dann um ein ganz besonderes und sehr weit gereistes Exemplar und wurde von uns schon sehnsüchtig erwartet. Absenderin Svenja war nämlich vor über sechs Wochen in Südafrika und hatte uns schon auf digitalem Wege eine Knabberpostkarte fürs Beeren-Kind angekündigt. Letzte Woche lag die Quote der bereits zugestellten Karten von dort wohl bei sechs von einundzwanzig und von daher können wir durchaus zufrieden sein, dass die Knabberkartensammlung der Beere nun wieder einen neuen Kontinent erobert hat. Für einen so besonderen Anlass hat sich die Dame auch mächtig ins Zeug gelegt und die Karte sich genüsslich in freiem Sitz zu Gemüte geführt:
Eine ganz besonders weit gereiste Karte aus Afrika...
...die beknabbere ich zur Feier des Tages frei sitzend!

1 Kommentar:

  1. Ist ja schon ein bisschen goldig. Aber das war mit unserer kleinen ähnlich. Bei Ihr war es auch der erste Besuch, zwar in Deutschland, aber das ändert ja auch nur am Rande etwas :)

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