So, nachdem der erste Button kürzlich kaputt gegangen ist und ausgetauscht werden musste, haben wir nun ein "Anschauungsobjekt", an dem wir den treuen Beeren-Fans den Aufbau mal etwas besser erklären können. Hier zur Erinnerung erst noch einmal der Button am Beeren-Bäuchlein verbaut.
Der neue Button. |
Der Button in voller Schönheit mit Schemazeichnung. |
Die Buttons gibt es übrigens in unterschiedlichen Längen (in der Schemazeichnung als Pfeil angedeudet), da die Bauchdecke ja nicht bei allen "Buttonträgern" gleich dick ist. Bei etwas mehr Bauchspeck ist halt eine etwas längere Variante nötig.
Zu diesem Thema muss ich noch zwei kleine Anektdoten aus Köln nachreichen. Wir haben ja bereits berichtet, dass die supernetten Ärzte, die dort die Tracheoskopie und den Button-Wechsel durchgeführt hatten, sehr gut mit dem Cornelia de Lange-Syndrom vertraut waren. Das fanden wir natürlich absolut positiv, allerdings hatte das auch zur Folge, dass unsere arme Mausbeere mal wieder ein paar Kommentare zu ihrer Figur abbekommen hat. Treue Beeren-Fans wissen ja, dass sich einige Doktoren schon in der Vergangenheit auf das dünne Eis begeben haben, den Ernährungszustand der jungen Dame mehr oder weniger charmant zu beschreiben (siehe zum Beispiel "ICH BIN NICHT DICK!!!" oder "Aufwärtstrend").
Bereits beim Narkosevorgespräch bemerkte der Anästhesist mit Blick auf das zufrieden in ihrem Ferrari sitzende Beerchen, dass sie für ein CdLS-Kind doch recht stämmig wäre. Die Kinder, die er bislang erlebt hätte, wären ja alle recht klein und zierlich. Außerdem fiel ihm auf, dass unser Fräulein Tochter verhältnismäßig ruhig ist - die anderen Kinder waren wohl fast hyperaktiv gewesen. Das fanden wir schon recht interessant, aber auch nicht ganz unerwartet, da ja auch ihre Therapeutinnen ihr schon des öfteren eine fast schon "buddhistische" Gelassenheit bescheinigt haben, was selbst im Vergleich mit Nicht-CdLS-Kindern eine Besonderheit ist.
Beim nächsten Kommentar zu ihrer "schlanken Linie" weilte das Beerchen sogar im Narkose-Schlummer (bei der Untersuchung durfte ich ja glücklicherweise dabei sein) und es ging nun darum, einen Button in der richtigen Länge auszuwählen. Dazu wurde die Dicke der Bauchdecke bestimmt und aus den vorsorglich bereitgelegten unterschiedlichen Button-Varianten zu wählen. Nachdem das passende Exemplar am Kind verbaut war, hat mir der Arzt nochmal kurz die Funktionsweise erklärt. Dazu teilte er mir dann mit, dass sie für die Beere den längsten Button genommen hatten, den sie gerade vorrätig hatten, könnte aber sein, dass sie noch eine Nummer größer bräuchte, das sollten wir mal ausprobieren (braucht sie aber nicht, das Teil passt super), denn sie wäre ja doch etwas... - es folgte wortloses Zeigen auf den Oberkörper der friedlich dösenden Mausbeere... sehr charmant ;-)
Am Ende möchte ich nur nochmal erwähnen, dass die Mausbeere kein drastisches Übergewicht hat. Es ist alles noch im Rahmen des Vertretbaren und wir sind einfach froh und glücklich, dass sie so gut gedeiht, da dies beim Cornelia de Lange-Syndrom keine Selbstverständlichkeit ist.
Der Titel ist natürlich eine Anspielung auf den Bericht "Commentarii de Bello Gallico" bzw. kurz "De Bello Gallico" von Gaius Iulius Caesar, in dem dieser "über den gallischen Krieg" berichtet, und mit dem heutzutage jeder Lateinschüler gepeinigt wird. Der Beitrag hätte also auch "(Kommentare) über der Button der Beere" heißen können, die Übersetzung ist hier augenzwinkernd und im Sinne des Effekts sehr, sehr frei vorgenommen worden, zumal auch kein Mausbeerenelternteil länger als ein Halbjahr Latein gelernt hatte.
Der Titel ist auch eine Anspielung auf den gerade erschienenen neuen 36. Asterix-Band "Der Papyrus des Cäsar", in dem ebenfalls der zentrale Handlungsstrang eine einzige Anspielung auf den real existierenden Bericht Cäsars ist.
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