Dienstag, 30. September 2014

Standpunktanalyse

Nachdem die Mausbeere ihren Stehständer nun seit über einer Woche besitzt und auch schon fleißig in ihm gestanden hat, ist es mal an der Zeit für eine kleine "Standpunktanalyse".
Mit den ersten Bildern, die von der Mausbeere in ihrem "Folterinstrument" veröffentlicht wurden, bekamen wir doch einige mitleidige Kommentare. Zugegeben sieht das Stehen im Stehständer wirklich martialisch aus und ich hätte es nie gedacht, aber das Beeren-Kind hat wirklich Spaß darin! In der ersten Woche hat sie jetzt täglich ca. 20 Minuten in dem Teil verbracht, in denen sie meistens neugierig in die Welt geguckt oder sich gefreut hat oder beides. Klar hat sie auch mal gemeckert - wenn sie wieder aus dem Stehständer befreit wurde - unglaublich aber wahr!
Man ist in dem Teil aber auch gleich mitten im Geschehen und kann zum Beispiel den Papa am oberen Treppenabsatz den Weg blockieren, wenn er nach Hause kommt oder man kann auch der Oma beim Fenster putzen helfen:
Oma, ich helfe Dir jetzt!
Da oben ist es noch dreckig, da must Du nochmal rüberwischen!
Aber auch neben dem allgemeinen Spaß an der Sache machen sich schon kleine Effekte des Stehens auf den eigenen Speckbeinchen bemerkbar. Normalerweise sind die Zehen an den Beeren-Füßchen immer eher steif gewesen und sobald man sie mal etwas lockern wollte, hat sie sie immer gleich zusammengekrallt. Das ist mit der Zeit schon besser geworden, aber wenn sie jetzt ihre Zeit im Stehständer "abgestanden" hat fühlen sich ihre Füßchen richtig geschmeidig und locker an. Das Stehen dehnt halt auch die Sehnen und Muskeln in den Füßen und tut der Entwicklung und dem Wachstum selbiger gut.
Falls immer noch jemand zweifelt, dass die Dame es liebt, im Stehständer zu stehen, sollte er sich bitte das folgende Video ansehen. Das Filmchen ist entstanden, nachdem die Mausbeere schon über eine Viertelstunde in ihrer Stehhilfe verbracht hat. Ich verspreche hoch und heilig, das niemand unter dem Tisch saß und die Dame gekitzelt hat oder so - der Lachanfall kam von ganz alleine!

Sonntag, 28. September 2014

…Publikum spielen aber ebenso!

Hier folgt also nun die Beschreibung der Ereignisse aus der Papa-Perspektive rund um den Schlaflabor-Aufenthalt, die im vorherigen Beitrag "Schlafen macht müde…" aus der Mama-Perspektive begonnen wurde.

Als die beiden Damen also am Morgen nach dem MHH-One-Night-Stand wieder zu Hause erschienen sind, habe ich mich direkt auf mein Fahrrad gesetzt und bin erst einmal geflüchtet. Bevor aber die ersten besorgten Leser um den Haussegen im Mausbeeren-Haushalt fürchten, kann ich beruhigend versichern: Das war von vornherein so geplant. Ich war, wie schon einst die Blues Brothers, sozusagen "im Auftrag des Herrn" unterwegs. Das Ziel war ein Schulzentrum in einem Randbezirk von Salzuflen, an dem die beiden CVJM-Ortsgruppen Schötmar/Werl-Aspe und Lockhausen einmal jährlich ihre Sponsi-Rallye veranstalten. Eine Sponsoren-Rallye funktioniert nach dem Prinzip dass Teilnehmer im Dienste einer guten Sache sportlich aktiv werden, und ihre persönlichen im Vorfeld selbst organisierten Sponsoren, z.B. für jeden zurückgelegten Kilometer einen vorher festgelegten Betrag spenden. Eigentlich wollten ich und die radelnde Mausbeeren-Oma Rita uns gegenseitig sponsern, da die Oma aber anderweitig beschäftigt war, habe ich mich mal im Dienste der Charity selbst gesponsert. Das erradelte Geld geht übrigens in die Stelle des Jugendreferenten der beiden Gruppen, und auch wenn ich sonst keine weitere Verbindung mit dem ganzen Verein pflege (aber als Atheist trotzdem vollkommen tolerant dem gegenüber bin), fand ich die Idee ganz charmant meinem Hobby zu frönen und nebenbei ein bisschen Gutes zu tun. Für mich war es die zweite Teilnahme, vor zwei Jahren hatte ich bereits einmal mitgemacht, im letzten Jahr war der genaue Termin aber irgendwie nicht in Erfahrung zu bringen.

Vor dem Losfahren wurde übrigens gesungen, ein Lied, das, ziehe ich einmal für mich persönlich das religiöse ab, immer noch sehr berührend ist, wenn man die Mausbeere dabei im Sinne hat:
Nach dem Startschuss und einer laaaangsamen Einführungsrunde ging es dann mit Beginn der zweiten Runde immer wieder flott die 800 Meter rund um das Schulzentrum herum. Nach etwa der Hälfte der 90 Minuten sind meine beiden Damen nach einem kurzen Intensiv-Ratzpenn zuhause dann im Publikum erschienen, auch wenn sie sich an einer Stelle platziert hatten an der ich sie nicht wahrgenommen habe, weil ich meine Aufmerksamkeit stets auf eine etwas schwierige Kurve lenken musste (dass sie aber überhaupt da waren, hatte ich vorher an einer anderen Stelle bemerkt).
Wer kommt den da so dynamisch um die Ecke…?
Genau, der rote Kugelblitz!
Abseits der Strecke, so berichtete zumindest die Mama anschließend, hatte das Beerchen eine wunderbare Laune, und da ich ja nur einmal etwa alle 100 Sekunden vorbeigekommen bin, musste halt intensiv der Karren-Balli mit dem Eisbären befummelt werden. Das zweite Bild ist übrigens nach dem Rennen entstanden, als ich mich erdreistete das Kinderkarren-Verdeck nach hinten wegklappen zu wollen. Die junge Dame fand das Nicht-Loslassen irgendwie extrem witzig und hatte einen ziemlichen Lachanfall.
Ah Balli, Du fährst nicht weg!
Ich… werde… NICHT… loslassen…, Hihihihi!
Als das Rennen beendet war, war endlich Zeit ein bisschen Beeren-Knuddeln zu betreiben und über die Schlaflabor-Untersuchung Bericht erstattet zu bekommen.
Mein Held!
Die letztendlich als 44 km gewerteten 54 Runden (Tagesbestmarke) haben dem CVJM dann schöne 55€ beschert, und jeder Teilnehmer konnte sich (neben einer kostenlosen Bratwurst im Brötchen) einen Preis von einem Gabentisch aussuchen. Ich habe eine schöne Multi-Textmarker-Blume gefunden, die, ordentlich und sicher verklebt, ein schönes Beeren-Spielzeug werden wird.
Papas Preis gehört jetzt - na ratet mal - mir!
Auf dem Rückweg zum Auto ist die junge Dame dann aber spontan, und da schließt sich der Kreis zu den Titeln beider Beiträge, in den Schlaf der Gerechten gefallen, unter Beobachtung schlafen und Publikum spielen macht halt doch verdammt müde.
Zzzzzzzzzzz…

Samstag, 27. September 2014

Schlafen macht müde…

In der Nacht von gestern auf heute hatten wir unseren zweiten MHH-One-Night-Stand oder anders ausgedrückt die zweite Schlaflaboruntersuchung. Ging es beim ersten Mal noch um zu hohe CO2-Werte im Blut und die Frage, ob der Mauseere eine nächtliche Atemunterstützung gut täte, stand jetzt nochmal eine Überwachung der Sauerstoffsättigung an. Diese war bei der letzten Schlaflaboruntersuchung die meiste Zeit so gerade noch im Rahmen, aber es gab doch ein paar Sättigungsabfälle im Tiefschlaf, die so eigentlich nicht mehr zu tolerieren waren. Also wurde die Kontrolluntersuchung eigentlich mit zusätzlicher Sauerstoffgabe anberaumt. Da sich die Atmung der Dame über den Sommer aber stetig gebessert hatte, wurde bei unserem Aufenthalt auf der Pulmologischen Station wegen unserer Kanülenprobleme vor drei Wochen (die ja auch die Schlaflaburuntersuchung angeordnet hat), noch einmal umdisponiert und so sollte der Beeren-Schlaf noch einmal ohne Sauerstoffgabe überwacht werden.
Also sind wir gestern am späten Nachmittag wieder auf der guten alten Pulmologischen Station aufgetaucht und dort war trotz recht kurzer Abwesenheit unsererseits, nicht ganz alles so, wie wir es in Erinnerung hatten. Ganz spontan waren nämlich die Überwachungsmonitore für Puls und Sauerstoffsättigung, die standardmäßig an jedem Bett stehen sollen ausgetauscht worden. Anstatt alter Geräte (vermutlich noch aus dem letzten Jahrtausend) gab es jetzt Hightech-Monitore mit Touchscreen, echt schick!
Dieser Trend setzte sich dann auch fort, als wir in Richtung Schlaflabor abgeholt wurden, denn die komplette Anlage war durch eine brandneue ersetzt worden! Die Mitarbeiterin dort kannten wir noch vom letzen Mal und auch sie hatte uns noch in sehr guter Erinnerung, da die Mausbeere ja sehr früh ins Reich der Träume verschwunden ist und der guten Frau so einen frühen Feierabend beschert hatte. Im Schlaflabor angekommen, kam das Schlimmste eigentlich gleich am Anfang, denn der armen Mausbeere wurde per Fingerpieks etwas Blut abgenommen, um eine sogenannte Blutgasanalyse durchzuführen und so schonmal einen Eindruck von CO2 und Sauerstoff im Blut zu bekommen. Das fand die Mausi natürlich gaaaanz blöd, aber sie hat ein winziges Pflaster um ihr winziges Fingerchen bekommen, dass sie anschließend erst mal höchst interessiert gemustert hat.
Danach wurde die Beere mit den nagelneuen und mittlerweile bunten(!) Strippen und Gurten nach allen Regeln der Kunst verkabelt, was sie prinzipiell genauso toll fand wie den vorangegangenen Fingerpieks (daher auch der etwas entgeisterte Gesichtsausdruck auf den folgenden Fotos).
Ich dachte, es wird her gemütlich...
Hauptsache bunt!
Einen schönen Menschen kann nichts entstellen!
Ach Mecki, mit uns können sie es ja machen...
Übrigens hat man sich bei der Gestaltung der Station anscheinend viele Gedanken um die Funktion der Räumlichkeiten gemacht, denn falls jemand nicht in den Schlaf findet, kann er sich an der folgenden Wandmalerei erfreuen, die sich auf dem Flur vor dem Schlaflabor befindet.
Ein Schäfchen, zwei Schäfchen, drei Sch....schnarch!
Solche Kunstgriffe hatte unser Fräulein Tochter allerdings nicht nötig, denn sie ist nach der anstrengenden Verkabelungsprozedur wieder um halb neun - und auch wieder sehr zur Freude der Schlaflabormitarbeiterin - weggeratzt. Das hat zu Hause wirklich Seltenheitswert! Nachdem das Beerenkind sich irgendwann nochmal ein waches Dreiviertelstündchen gegönnt hatte, war die Untersuchung dann um 5:20 Uhr am Morgen beendet. Abschließend wurde nochmal eine Blutgasanalyse gemacht und diesmal musste die Glücksflosse für einen kleinen Piekser herhalten:
Aber auf ein Pflaster bestehe ich!
Die genauen Ergebnisse müssen natürlich erst wieder noch ausgewertet werden, aber was man so an Werten gesehen hat, sah eigentlich alles ganz gut aus.
Anschließend wurden wir wieder auf die Pulmologische Station gebracht, wo wir noch den kurzen Rest der Nacht verbracht haben. Viel Schlaf haben wir dort allerdings nicht mehr bekommen, da die Mausbeere nach der ganzen Entkabelungsprozedur fit wie ein Turnschuh war. Also haben wir uns doch recht früh für den Tag fertig gemacht, ein kleines Frühstück eingenommen und dann die Heimreise angetreten.
Das Pflaster bleibt dran - da sieht man, wer hier hart im Nehmen ist!
Die Mausbeere hat übrigens ein ganz spezielles Outfit gewählt, da wir (obwohl wir nach dieser Nacht doch sehr mit chronischer Müdigkeit zu kämpfen hatten) doch später den Papa noch bei einer besonderen Sache unterstützen wollten - Fortsetzung folgt...

Freitag, 26. September 2014

Spaghetti Bolognese für alle!

Während die Mama ja in ihrer Hexenküche für das leibliche Wohl der Mausbeere zuständig ist, ist der Papa an der Reihe, wenn es darum geht Gäste zu verköstigen. Gestern haben wir einen Spieleabend mit unserer Freundin Rebecca veranstaltet und dazu hat der Papa köstliche Spaghetti Bolognese gezaubert (alles selbst gemacht, kein Fix oder so).
Jedem das Seine.
Bei so einem leckeren Mahl darf die Mausbeere natürlich nicht außen vor bleiben und ist auch in den Genuss des Nudelgerichtes gekommen - allerdings in der fertigen Variante aus dem Gläschen. (Mittlerweile haben wir so viele unterschiedliche Nahrungsmittel ausprobiert, dass wir die jeweils einwöchige Testphase auf Verträglichkeit für neue Fressalien so nicht mehr machen - die Mausbeere wurde hoch offiziell zum Allesfresser erklärt). Natürlich hätten wir auch etwas von unserem Essen pürieren können, aber ich befürchte, dass selbst der Zauberstab nicht ausreicht, um das Hackfleisch in der Sauce fein genug für unsere superdünne PEG-Sonde zu bekommen. Die Gläschen-Variante schmeckt doch tatsächlich richtig nach Spaghetti-Bolognese und so durfte die Dame natürlich auch mal probieren. Obwohl das Essen ja zur Zeit nicht so besonders interessant ist, hat es ihr - wie ich glaube - doch ganz gut geschmeckt.
Selfie mit Spaghetti Bolognese
Traditionsgemäß bringt Rebecca zu unseren Spieleabenden immer noch einen schönen Nachtisch mit. Gestern gab es eine superleckere Kreation mit Grieß, Marzipan und gemahlenen Toffifees. Wir leben echt nicht schlecht ;-)
Ein schönes Spiel und einen leckeren Nachtisch - was will man mehr?



Donnerstag, 25. September 2014

Klare Sicht

Der Titel dieses Beitrags mag die Vermutung nahelegen, dass es sich heute um die Augen der Mausbeere handeln wird. Ist aber nicht so, denn wir hatten gestern einen Kontroll-Termin beim Kardiologen und es geht also um das Herzchen der Mausbeere.
Da der Termin schon sehr früh am Morgen war, musste die Dame auch schon zu einer unerhört frühen Zeit das warme Bett verlassen. Da sie nach ihrer frühen Tiefschlaf-Einlage vom Vorabend heute Nacht mal ein Stündchen wach war und grinsend durchs Bett geturnt ist, war das ein seeeehhhr schwieriges Unterfangen. Nach einer gefühlten halben Stunde Gerüttele, Geschüttele und Abgeknutsche hat Madame dann doch mal geruht, die Augen dauerhaft auf zu behalten. Vermutlich hätte jeder Andere mich für diese fiese Weck-Aktion einen Kopf kürzer gemacht, aber die eigenwillige Mausbeere hat mich obendrein noch superbreit angegrinst - unglaublich dieses Kind!
Bei der Untersuchung hat sich der Kardiologe dann fast vor Begeisterung über den aktuellen Gesundheitszustand der Mausbeere überschlagen! In den vergangenen Jahren hatte die Dame ja eigentlich dauerhaft mit Lungenproblemen zu kämpfen und waren zusätzlicher Sauerstoffbedarf und verengte und verschleimte Bronchien unsere ständigen Begleiter - natürlich auch bei den kardiologischen Untersuchungen. Da das Herz zum Einen den ganzen Körper, aber im Spezielleren die Lungen mit frischem Blut versorgt, liegen Herz- und Lungenprobleme oft sehr nah beieinander und so kann eine schlechte Sauerstoffsättigung im Blut auch eine kardiale Ursachen haben. Wirkliche Anhaltspunkte gab es bei der Mausbeere dafür eigentlich nicht, aber da die Atemprobleme ja kontinuierlich bestanden haben, konnte eine eventuelle Ursache im Herz-Lungen-Kreislauf auch nicht restlos ausgeschlossen werden.
Gestern präsentierten wir jedoch eine Mausbeere, die ohne zusätzlichen Sauerstoff spitzenmäßige Sättigungswerte erreicht hat und in den sonst dauerhaft vor sich hin brodelnden Bronchien herrschte bis auf ein entspanntes Atemgeräusch himmlische Ruhe! Ein weiteres Phänomen, mit dem der Herzspezialist sonst immer zu kämpfen hatte, ergab sich beim Ultraschall des Beeren-Herzchens. Durch die chronischen Atemprobleme waren die Lungen etwas überbläht (ein normaler Nebeneffekt und so nicht weiter bedenklich, das hatten wir schon abgeklärt), wodurch sich mehr Luft als üblich im Brustbereich befand. Das erschwerte die Ultraschall-Untersuchung enorm, da die Luft wohl die Ultraschallwellen reflektiert und so der direkte "Blick" nicht möglich war. So musste der Doktor sich irgendwie immer seitlich herantasten, um einen vernünftigen Eindruck zu bekommen. Gestern hatte der Kardiologe jedoch in keinster Weise mit solchen Problemen zu kämpfen, da sich die Lungen so gut erholt hatten, konnte das Ultraschall zum ersten Mal ganz regulär durchgeführt werden - es herrschte also klare Sicht auf das Beeren-Herz :-)
Neben diesen für sich genommen schon erfreulichen Entwicklungen, gibt es nun keinen Anlass mehr zu der Vermutung, dass die Atemprobleme doch irgendwie vom Herzen kommen können. Wenn das keine guten Neuigkeiten sind!
Wenn man sich für einen Arzttermin so früh aus dem Bett schälen muss und dazu auch noch so schöne Neuigkeiten erhält, hat man auf jeden Fall einen Grund zum "feiern" und so sind wir anschließend gemütlich frühstücken gegangen. Auch wenn die Beere vom Frühstück selbst eigentlich gar nichts hatte, ist auch sie nicht zu kurz gekommen.
Na toll, Ihr frühstückt lecker und ich werde hier geparkt...
Jaaaa, viel besser!!!

Dienstag, 23. September 2014

Schwelgen in alten Erinnerungen

Heute stand für die Mausbeere und uns mal wieder ein Treffen mit guten alten Bekannten an. Die Kinderintensivstation in der Herforder Kinderklinik, in der die Mausbeere die ersten vier Wochen ihres Lebens verbracht hat, veranstaltet für die besonders kleinen ehemaligen Patienten (die sogenannten "Wichtel") und ihre Familien in regelmäßigen Abständen sogenannte Wichteltreffen. Im ersten Jahr wird man öfter zu solchen Treffen eingeladen, da es immer wieder interessante Vorträge zu unterschiedlichen Themen wie z.B. Frühförderung oder Impfungen gibt. Die schon länger der Wichtelzeit entwachsenen Ex-Wichtel werden nur noch einmal im Jahr zu einem Sommer- oder Herbstfest eingeladen. Heute war mal wieder ein solches Treffen und wir sind natürlich gerne hingefahren, um die Schwestern und eventuelle damalige Mitwichtel einmal wiederzusehen.
Natürlich hat sich die Beere zu diesem Anlass wieder besonders aufgebrezelt und mit ihrem neuen Halstuch und der passenden Latzhose ein maritimes Outfit gewählt. Bevor es losging, wurde noch etwas mit Oma Anne gespielt, wobei die Dame mit diebischer Freude ihre neuen Lieblingsspiele kombiniert hat: Stoffmaus in die Schnute und mit den freien Händen dem Arm-hoch-Spiel gefrönt:
Was ist? Frau ist halt multitasking-fähig
Ach Oma, das kitzelt!!!
Dann ging es aber endlich los! Das Wichteltreffen stand unter dem Motto Drachenfest und entsprechend waren die Räumlichkeiten mit lustigen bunten Papierdrachen geschmückt:
Passend zum Herbstanfang!
Bei den Räumlichkeiten handelte es sich unter Anderem um das Spielzimmer der Kinderklinik und die Mausbeere hat zusammen mit den anderen kleineren Wichteln schön mit den Spielzeugen gespielt - also eigentlich hat jeder immer zugesehen, ein bestimmtes Spielzeug in die Finger zu bekommen, wenn es einem anderen Wichtelchen weggekullert war...
Hier ist was los!
Neben einigen Krankenschwestern, die sich sehr gefreut haben die Beere mal wieder zu sehen, hat sich auch einer der Ärzte dazugesellt und uns ebenfalls sehr herzlich begrüßt. Er war offenkundig sehr überrascht, wie sich die Dame seit damals entwickelt hat. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, als das Miniatur-Beeren-Kind damals ihre ersten Tage verbracht hat. Obwohl damals von ärztlicher Seite eigentlich niemand irgendwelche düsteren Prognosen gestellt hat, hätte für die Beere wohl weitaus schlechter aussehen können. Somit freuen wir uns umso mehr, so ein fröhliches Energiebündel bei uns zu haben!
Mit den vielen Kindern und Eltern ging es schon recht turbulent zu, was der Mausbeere extrem gut gefallen hat! Allerdings ist dadurch - wie auch schon gestern - das übliche Nachmittagsnickerchen auf der Strecke geblieben. Es war aber auch alles viiiiieeeeel zu interessant, als dass man einfach so hätte pennen können (obwohl man ja eigentlich hundemüde war). Das Resultat dessen sieht man auf dem folgenden Foto - aufgenommen zu einer für die Dame ungewöhnlich frühen Uhrzeit, kaum dass sie mit einem Zeh die Matratze berührt hat:
Schnarch!

Montag, 22. September 2014

Kindergarten-Casting

Die Mausbeere ist ja - Herrje, wie konnte das bloß passieren!!! - kein Baby mehr, sondern man kann sie mit ihren 2,5 Jahren mit Fug und Recht als Kleinkind bezeichnen. Das ist ja ein Alter, in dem man langsam über einen Kindergartenbesuch für die lieben Kleinen nachdenkt, wenn sie nicht bereits in jüngeren Jahren in einer Kita untergebracht wurden. Auch wir denken schon seit einiger Zeit darüber nach, dass unserem Beeren-Kind der Kontakt zu anderen Kindern bestimmt gut tun würde. Da unser Fräulein Tochter ja doch einige spezielle Anforderungen an eine solche Einrichtung stellt, will diese wohl ausgesucht sein und so haben wir in den letzten Monaten schon einige Kindergärten inspiziert. Leider wohnen wir in einer Gegend, in der die sogenannten Heilpädagogischen Kindergärten (also für Kinder mit besonderem Förder- und Betreuungsbedarf) wirklich Mangelware sind und so sind dafür leider sehr weite Wege zurückzulegen. Einen integrativen Kindergarten haben wir uns auch schon angesehen, aber diese Einrichtung kann momentan leider nicht die hohen Anforderungen leisten, die die Betreuung unserer Beere mit sich bringt.
Auch heute morgen haben wir wieder mal einen Kindergarten angesehen haben, der uns außerordentlich gut gefallen hat. Tolle Räumlichkeiten, supernette und kompetente Mitarbeiter, eine rundum angenehme Atmosphäre - quasi der perfekte Kindergarten, wäre da nicht die Fahrtzeit von mindestens 40 Minuten (eine Strecke und nur wenn man gut durchkommt!!!). Obwohl für Kinder in einem heilpädagogischen Kindergartenplatz ja ein Fahrdienst angeboten wird, ist das schon eine Entfernung, die einen erstmal kräftig schlucken lässt. Insbesondere die Mama, die ja praktisch rund um die Uhr für die Mausbeere da ist, ist es eine grenzwertige Vorstellung, das Kind jeden Tag in "die Ferne" zu schicken.
Zum Glück beginnt das nächste Kindergartenjahr ja erst in einem knappen Jahr, was uns noch etwas Zeit zum Überlegen gibt und wir wollen uns demnächst noch einen etwas näher gelegenen Kindergarten ansehen. Trotzdem haben wir aber nächsten Monat in der heute besichtigten Einrichtung einen Termin für einen ganzen Schnuppertag. Der Beere wird das bestimmt gefallen, denn sie hat heute schon heftig mit einigen netten Jungs aus der heilpädagogischen Gruppe geflirtet :-)
Nach so einem aufregenden Vormittag war dann zu Hause erstmal Entspannung angesagt. Ihre absolute Lieblingsbeschäftigung ist ja immer mehr das freihändige Beknabbern von Spielzeugen, wozu sich besonders die kleine rote Maus eignet, die sie neulich von einer lieben Beeren-Freundin geschenkt bekommen hat. Das Tierchen hat übrigens in allen Lebenslagen eine unglaublich beruhigende Wirkung auf die Dame und hat schon so manches Tränchen verhindert ;-)
Daaaaas tut gut!!!


Sonntag, 21. September 2014

Das sprengt alle Nähte!

Nachdem die Mausbeere ihren ergiebigen Schönheitsschlaf beendet hat, ist sie praktisch von 0 auf 150 ein Energiebündel, das nicht mehr zu halten ist und nur so vor guter Laune sprüht!
Ich bin zu schnell für die Kamera, yeah!
So, nochmal recken und strecken...
...und weiter gehts!
Die Mausbeere ist ja in letzter Zeit auch ordentlich in die Länge geschossen und so war diese geballte Beeren-Power zu viel für den armen Schlafanzug, denn plötzlich kam an der einen Fußnaht ein vorwitziger, kleiner Zeh zum Vorschein:
Ja wer guckt denn da?

Samstag, 20. September 2014

Morgentoilette

Seit die Mausbeere ihr Tracheostoma hat, haben wir die Badewanne immer gemieden. Man kann sich ja vorstellen, dass es nicht besonders gesund ist, wenn Badewasser durch die Kanüle direkt in die Lunge gelangt. Da die Dame das Baden auch immer absolut scheußlich fand, war das für alle Beteiligten eigentlich kein großer Verlust und so haben wir in diese Richtung auch keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Mit täglicher Ganzkörperwäsche (auch scheußlich, aber nicht ganz so schlimm wie baden) und gelegentlichen Haarwäschen (SCHEUSSLICH!!!, aber geht schneller als Baden) wird man ja schließlich auch schön sauber.
Heute Morgen war mal wieder das große Mausbeeren-Reinemachen angesagt inklusive Haarwäsche, sowie Mani- und Pediküre. Nachdem sie sich von all diesen Quälereien wieder erholt hatte, haben wir das Resultat erstmal im Spiegel betrachtet. Insbesondere die Frisur war doch all die Mühe wert ;-), oder?

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste Beere im Land?

Donnerstag, 18. September 2014

Steht auf, wenn Ihr Mausbeeren seid!

Der ganze Tag heute stand irgendwie unter dem Motto "standhafte Mausbeere", denn es wurden der lang erwartete Stehständer und (eigentlich ganz unabhängig davon) auch die dazu benötigten Orthesen geliefert. Für einen solchen Tag muss man sich natürlich ganz besonders herausputzen und da heute nochmal richtig sommerliches Wetter zu erwarten war, hat sich die Dame in ihr luftiges, schickes und zugleich auch sportliches Ballerina-Outfit geworfen.
Gegen Mittag kam dann die Orthopädie-Technikerin mit den Orthesen und nach kurzer Beschwerde beim Anziehen hat die Beere diese auch gleich erstaunlich gut toleriert, was wohl nicht unbedingt die Regel bei einer solchen ersten Anprobe ist.
Beeren-Schühchen nach Maß!
 Vielmehr hat unser extrem gut gelauntes Beeren-Kind erstmal höchst aufmerksam das neue Schuhwerk begutachtet und ein kleines Pläuschchen mit der Orthopädie-Technikerin gehalten.
Das muss ich mir mal genauer angucken...
Schönes Wetter heute, nicht wahr?
Nach so einer aufregenden Aktion war erstmal Entspannung angesagt und wir haben das schöne Wetter zu einem Spaziergang mit Besuch in der Eisdiele genutzt. Vom Eis selbst war die Beere nicht wirklich angetan, aber ein Keks mit etwas Milchschaum von Omas Cappuccino hat ihr schon eher gustiert:
Wohl bekomm's!
Nein, ich habe keine Tollwut, das ist Milchschaum.
So kann man es aushalten...
Herr Ober, noch so ein Schaum-Zeugs bitte!
Am späten Nachmittag wurde es dann ernst und der Reha-Techniker unseres Vertrauens kam mit dem nagelneuen Stehständer vorbei. Da das Teil wirklich monumental ist und unsere Wohnung eher winzig, wurde das Gerät in der leer stehenden Wohnung unter unserer geparkt, in die wir uns irgendwann auch mal "ausbreiten" werden. Nach einigen Voreinstellungen wurde es dann spannend und die Dame wurde erstmal auf den noch waagerecht stehenden Stehständer gelegt und nach allen Regeln der Kunst festgezurrt.
Hihi, das kitzelt!
Und wieder hat unser Fräulein Tochter alle Beteiligten überrascht, bei der ganzen Prozedur keine Miene verzogen und sogar immer wieder gelacht!
Also ehrlich Leute, da habe ich wirklich schon Schlimmeres erlebt!
Nachdem die erste Phase gut über die Bühne gegangen ist, wurde der Stehständer seinem eigentlichen Zweck zugeführt und samt Mausbeere langsam in die senkrechte Position gefahren.
Erstmal schön sachte in schräger Position.
Da man in so einem Gerät ja immer eine längere Zeit stehen soll, gibt es auch einen Tisch, auf dem man dann das Bespaßungsprogramm für die "Standzeit" auftischen kann. Darin befindet sich sogar ein Fach, in dem jetzt erstmal die Gebrauchsanweisung zu finden war. Diese hat natürlich sofort das Interesse der Beere erregt und sie hat erstmal herzhaft reingebissen.
Ich muss doch erstmal kontrollieren, ob Ihr alles richtig gemacht habt!
Die ersten Tränen flossen dann seltsamerweise erst, als die Dame ihr neues Gerät verlassen musste. Das ist doch wirklich ein sehr positiver Verlauf dieser ersten "Anprobe" und lässt hoffen, dass die Beere in Zukunft Spaß an ihrem Steh-Training haben wird!

Dienstag, 16. September 2014

Wechsel perfekt!

Nachdem der HNO-Arzt in Hannover vor exakt einer Woche den Dreh raus hatte und die vorher nicht passende Trachealkanüle wieder ins Stoma bekommen hat, stand heute wieder der wöchentlich durchzuführende Kanülenwechsel an. Da unser letzter heimischer Wechselversuch ja gescheitert war und der ganzen Aktion mehrere Tage MHH gefolgt waren, haben wir diesem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen geblickt. Da Vorsicht ja bekanntlich besser ist als Nachsicht, sind wir letzte Woche noch zu unserer örtlichen (bzw. in der Nachbarstadt Herford gelegenen) HNO-Praxis gefahren, die wir sonst gelegentlich wegen kleinerer "Zipperlein" aufgesucht hatten, und haben unsere Probleme mit dem Kanülenwechsel geschildert. Eigentlich wollte ich mal gaaaanz vorsichtig Anfragen, ob wir nochmal eine kleine Hilfestellung bekommen könnten. Aber der Arzt hat uns sofort von sich aus angeboten, dass wir den nächsten Wechsel dort gerne nochmal unter "Aufsicht" durchführen könnten und uns außerdem noch mit wertvollen Tipps versorgt. Also haben wir heute Mausbeere samt Kanülen eingepackt und haben unter fachkundiger Anleitung den Kanülenwechsel durchgeführt, was absolut problemlos geklappt hat! Das gibt uns doch schon wieder mehr Sicherheit, insbesondere, da wir jetzt bei Problemen das Tracheostoma betreffend einen supernetten und kompetenten Ansprechpartner in unmittelbarer Nähe haben!
Nachdem ich jetzt viel zum Hals-Nasen-Ohren-Bereich der Beere geschrieben habe, möchte ich doch noch kurz was zu ihren Augen hinzufügen. Bekanntlich hat die Mausi ja aufgrund ihres Syndroms eine Lidmuskelschwäche hat und dadurch die Augen nicht besonders weit öffnen kann. In den letzten Monaten hatte sich diese auf der rechten Seite schon wesentlich gebessert, so dass man zeitweise ihre wunderschöne Augenfarbe bewundern kann. Ich weiß nicht, ob es an dem schönen Wetter liegt, aber seit wenigen Tagen will anscheinend auch das (sonst meist fast geschlossene) linke Auge mehr von der Welt sehen und so ist heute dieses wunderschöne Foto von den Mausbeeren-Augen entstanden:
3D!!!
Zum Abschluss kommt nun noch eine Kleinigkeit, die nichts mit der Mausbeere zu tun hat. Unsere kleine Prinzessin Leia hat sich schon richtig gut bei uns eingelebt und durfte mittlerweile schon die ersten "Ausflüge" durchs Wohnzimmer unternehmen - natürlich immer unter Amandas fachkundiger Anleitung. Spätestens am Abend ging es aber schön brav in den Käfig zurück! Die beiden waren heute morgen sogar so entspannt, dass ich dieses wunderschöne Foto ohne störende Gitterstäbe machen konnte:
Unsere royale Mitbewohnerin mit ihrem Gefolge.

Montag, 15. September 2014

Souvenirs

Oma Rita hatte die Mausbeere ja ihren ganzen Helgoland-Urlaub über fleißig mit Knabber-Postkarten versorgt. Leider dauert aber kein Urlaub ewig und so war die Oma gestern wieder zu Hause eingetrudelt und hat der Mausbeere gleich einen Besuch abgestattet. Natürlich gab es auch ein paar Mitbringsel, die die Mausi erstmal höchst neugierig inspiziert hat:
Der Annikaraptor - Ähnlichkeiten mit lebenden Mausbeeren sind rein zufälliger Natur.
Ein maritimes Halstuch und ein perfekter Herz-Stein.
Auf ein Souvenir hatten wir ja schon mit Spannung gewartet, denn in ihrer Flaschenpost hatte Oma Rita es schon mit einer kleinen Geschichte angekündigt - allerdings ohne zu erwähnen, um was es sich genau handelt. In der James-Krüss-Bude des Museumshofes auf Helgoland war sie nämlich mit einer dort arbeitenden und sehr netten Dame ins Gespräch gekommen. Unter Anderem kamen die beiden dabei auch auf die Mausbeere mit ihren Besonderheiten. Als die Oma der Frau dann erzählte, dass die Mausbeere wunderbar sehen und greifen kann, sagte diese plötzlich "Da habe ich was für Ihr Enkelkind"! Gestern wurde dann das Geheimnis gelüftet und die Mausbeere war wirklich absolut begeistert! Es handelte sich nämlich um ein ganz interessant gemachtes Bilderbuch mit Guck- und Greiflöchern in den Seiten, in dem man Raum für Raum ein Schiff erkunden kann. Die Beere ist sofort mit dem Papa auf Entdeckungsreise gegangen und hat natürlich SOFORT klargestellt, wem dieses Buch denn gehört! Wir sagen der netten Dame von Helgoland jedenfalls vielen Dank und senden ganz liebe Grüße auf die Insel!
Oh, das muss ich mir mal genauer angucken!
So, jetzt gehört es mir!
Du glaubst ich lese, aber ich hab Dich gaaaaaanz genau im Blick!