Gestern ging es für uns mal wieder nach Hannover und zwar zur Kontrolluntersuchung ins Kinder-Nierenzentrum in der MHH und anschließend hatten wir noch einen Termin bei der Hörgeräteakustikerin in der Stadt. Diese
Terminkombination hatten wir in der Vergangenheit schon öfter, da beide ihre Kontrolltermine im dreimonatigen Abstand vergeben haben. Solche Tage sind an sich immer schon recht anstrengend, da man früh aufstehen, den halben Hausstand für den ganztägigen Ausflug einpacken, weit fahren, viel durch die Gegend laufen, warten und einige - teils fiese - Untersuchungen über sich ergehen lassen muss.
Gestern hat die Mausbeere dann allerdings durch komplett außergewöhnliches Verhalten nicht gerade dazu beigetragen, uns allen den Tagesablauf zu erleichtern.
Es ging schon damit los, dass die Madame - normalerweise ja als exzessive Langschläferin bekannt - bereits um fünf Uhr morgens nicht nur wach, sondern gleichzeitig noch ein dauergrinsendes Energiebündel war. Das war ja generell noch recht positiv, denn besser ein waches Kind als eines, dass man für eine pünktliche Abfahrt zwangswecken muss. Also hat die Dame schon in aller Herrgottsfrühe mit beim Frühstück in der Küche gesessen und ist mit Hingabe ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen:
|
Hmmm, Socke und Fuß, wie mag das zusammenpassen? |
Leider ist durch das extrem frühe Aufstehen auch ihr ganzer sonstiger Rhythmus durcheinandergekommen und so hat sie es leider versäumt - wie sonst üblich - direkt nach dem Aufwachen ihre Windel bis zum Anschlag zu füllen. Das hat sie stattdessen mitten auf der Autobahn erledigt, was dann unweigerliche zu einem textilen Supergau geführt hat. Also mussten wir an einer Raststätte dem Kind erstmal ein komplett neues Outfit verpassen (ausreichend Ersatzklamotten sind immer dabei, wir sind ja in dieser Hinsicht schon einiges gewöhnt), was unserer Zeitplanung nicht gerade zuträglich war.
Trotzdem sind wir noch rechtzeitig im KfH-Nierenzentrum eingetrudelt und es wurden die üblichen Untersuchungen durchgeführt. Zuerst wurde dem armen Beerchen mal wieder etwas Blut abgezapft und anschließend folgte das Arztgespräch inklusive Vermessung des Mausbeeren-Luxusbodies. So langsam rächte sich dann auch das frühe Aufstehen und nach den Strapazen des Blut abnehmens war erstmal ein kleiner Fluchtschlaf fällig. Auch dies war zu diesem Zeitpunkt ungewöhnlich und so ist es zum ersten Mal im KfH selbst gelungen, dem Kind den Blutdruck zu messen. Da das Messgerät extrem bewegungsempfindlich ist, funktioniert das bei unserem Energiebündel nämlich nur im Tiefschlaf und so musste man sich bei den vorigen Untersuchungen immer auf unsere heimischen Messungen verlassen. Es folgte ein Gespräch mit der Ernährungsberaterin, die mit Wachstum, Gewichtszunahme und Kaliumspiegel sehr zufrieden war - ich fasse das mal als offizielles Lob an die Hexenküche auf. Anschließend wurde noch ein Ultraschall der Nieren durchgeführt und auch hier war alles zufriedenstellend. Die funktionslose rechte Niere ist mittlerweile sehr klein, was aber nicht ungewöhnlich ist, aber dafür sieht die linke Niere nach Aussage der Ärztin "schön" aus (lediglich etwas zu hell in der Ultraschalldarstellung, aber das ist eigentlich auch von Anfang an so und muss nichts über die Nierenfunktion aussagen). Die Ergebnisse der Blutuntersuchung kommen erst in ein paar Tagen und so war der Besuch im Nierenzentrum eigentlich beendet - EIGENTLICH, denn eine Kleinigkeit fehlte noch und sollte unseren Besuch dort noch etwas in die Länge ziehen. Zur Routineuntersuchung gehört nämlich auch immer auch die Analyse einer Urinprobe und darauf hatte die Mausbeere diesmal anscheinend überhaupt keine Lust. Obwohl im Ultraschall definitiv eine gefüllte Blase zu sehen war, hat sich das Kind partout geweigert, diese in das extra dafür angebrachte Beutelchen zu entleeren. Eigentlich hatten wir uns schon auf einen schönen Stadtbummel durch die Hannoveraner City gefreut, aber stattdessen haben wir eine geschlagene Stunde vor dem Wickeltisch gestanden und immer wieder in die Windel gelinst, nur um wieder ein leeres Beutelchen vorzufinden. Da wir ja noch den Termin bei der Hörgeräteakustikerin hatten, habe ich irgendwann mal vorsichtig nachgefragt, ob die Urinuntersuchung denn so dringend notwendig wäre. Leider bestand die zuständig Ärztin darauf, aber man schlug uns vor, erstmal den Termin in der Stadt wahrzunehmen und die ersehnte Flüssigkeit später noch vorbeizubringen.
Und so haben wir uns dann endlich mit der Stadtbahn Richtung Innenstadt aufgemacht, wobei uns die Mausbeere wieder mit extrem weit geöffneten Augen erfreut hat - die faszinierenden Eindrücke auf den
Weihnachtsmärkten in den letzten Tagen mögen dazu ihren Teil beigetragen haben.
|
Was guckst Du so? Ich sehe das ganz genau! |
Die Hörgeräteakustikerin war mit den aktuellen Entwicklungen der Mausbeere auch sehr zufrieden und hat die Hörgeräte der Mausbeere generalüberholt und ihnen ein niedliches Enten-Outfit verpasst. Wir haben uns diesmal für die Entchen entschieden, da die Mausbeere die auf ihrer
King-Size-Krabbeldecke aufgenähte
Stoff-Ente so heiß und innig liebt. Den nächsten Kontrolltermin hier werden wir dann allerdings schon in zwei Monaten haben, da die Schläuche der Hörgeräte immer sehr schnell hart werden und erneuert werden müssen. Dadurch sitzen die Geräte dann nicht mehr so gut und es gibt schnell die berühmten Störgeräusche, die einen recht schnell in den Wahnsinn treiben.
|
Nicht in die Ente beißen!!! |
Anschließend haben wir uns endlich noch einen kleinen Weihnachtsmarkt- und Stadt-Bummel gegönnt, bevor wir die heiß ersehnte und endlich ergatterte "Beutelchen-Beute" im Nierenzentrum abgeliefert haben.
|
Puh, drei verschiedene Weihnachtsmärkte in drei Tagen!!! |
Auch heute hatte die Dame noch eine "ungewöhnliche Phase", als wir für die jährliche Grippe-Impfung einen Termin beim Kinderarzt hatten. Normalerweise geht kurz nach dem Pikser ein - abslut verständliches - Sirenengeheul los. Nicht jedoch heute - das Beerchen hatte irgendetwas höchst faszinierendes an der Zimmerdecke entdeckt, das sie, ohne eine Miene zu verziehen, die ganze Zeit zufrieden betrachtet hat. Den Piks hat sie dabei gar nicht wahrgenommen und das Gebrüll startete erst beim Anziehen der Jacke - das war allerdings überhaupt nicht ungewöhnlich.