In den letzten Tagen waren wir so viel unterwegs, dass ich erst jetzt wieder zum Bloggen komme. Natürlich waren auch wieder einige spannende Termine und Aktionen dabei, über die ich jetzt berichten möchte.
Am Mittwoch hatten wir unter anderem einen Termin im
SPZ, allerdings nicht zu normalen Kontrolluntersuchung, sondern bei einem Spezialisten für Mundmotorik namens Dr. Limbrock (
hier geht es zur Webseite), der alle paar Monate dort zu Gast ist und Kinder mit Schluck- und Ernährungsproblemen untersucht. Bereits im Alter von ca. einem halben Jahr wurde die Mausbeere schonmal von ihm untersucht und so war es quasi ein Treffen von alten Bekannten. Damals waren wir allerdings noch nicht über die
Choanalatresie der Dame im Bilde und auch das die Dame mal ein
Tracheostoma haben und sich der Gaumenspaltverschluss auf unbestimmte Zeit verschieben würde, war zum damaligen Zeitpunkt ja überhaupt noch nicht abzusehen.
Also stand die Untersuchung unter ganz neuen Voraussetzungen und wir waren gespannt, was Dr. Limbrock wohl zu unserem Beeren-Kind sagen würde. Als erstes hat er mit einem Keks den Beeren-Mund erkundet und damit verschiedene Reize ausgelöst, um ihre Lippenbewegungen beurteilen zu können. Natürlich hat unser
Krümelmonster dabei eine grandiose Show geboten - den Arzt breit angegrinst und ihm erstmal vorwitzig das Gebäck aus der Hand geklaut. Er hat sich insgesamt erstaunt darüber geäußert, was die Beere trotz ihrer recht kurz gewachsenen Oberlippe so alles hinbekommt (ich verweise nur mal auf dem Beitrag "
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht" zum Thema Lippenschluss).
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Was soll denn bitteschön mit meiner Oberlippe nicht stimmen? |
Nach einigen weiteren Untersuchungen gab die junge Dame dann eine ebenso grandiose Teeflaschen-Performance mit selbstständigem greifen und hingebungsvollem Nuckeln an ihrem heißgeliebten Trinkgefäß.
Das Fazit der Untersuchung war dann, dass die Mausi zur Zeit ihre Möglichkeiten eigentlich voll ausschöpft. Das größte Problem ist wohl die noch nicht verschlossene Gaumenspalte, wodurch das Essen von fester Nahrung eigentlich noch gar nicht möglich ist. Super ist auf jeden Fall, dass die Beere großen Spaß an oralen Reizen hat (also keine generelle Abneigung, wie sie wohl bei vielen Kindern vorkommt) und so sollten wir ihr auf jeden Fall eine Vielzahl von unterschiedlichen Geschmäckern anbieten, sowie Nahrungsmittel mit unterschiedlicher Beschaffenheit. Davon sollten wir uns auch in Phasen, wo die junge Dame weniger motiviert ist nicht entmutigen lassen. Ein weiteres Problem ist, dass der Unterkiefer der Mausbeere noch nicht so beweglich ist. Sie bekommt den Mund ja nicht besonders weit auf und macht so gut wie keine seitlichen Bewegungen, ebenso wie mit der Zunge. Dafür haben wir einige Tipps bekommen, mit der wir diese Partien stimulieren und etwas lockern können und die auch unsere Physiotherapeutin weiter durchführen sollte.
Am Donnerstag waren wir dann einen Termin bei der
Hörgeräteakustikerin in Hannover (also mal wieder ein schöner MHH-freier Ausflug in die benachbarte Landeshauptstadt), den wir mit einem ausgedehnten Einkaufsbummel verbunden haben. Die Haus- und Hofakustikerin der Mausbeerenkönigin hatte diese schon seit vielen Monaten nicht gesehen, da wir beim letzten Mal von einer Kollegin behandelt wurden und so war sie richtig erstaunt, über die Fortschritte, die die royale Patientin seit dem letzten Mal schon wieder gemacht hatte. So hat sich die junge Dame fröhlich über den Boden gekugelt,
eine kleine Präsentation im freien Sitzen gegeben und sichtlich andächtig einem Lied gelauscht, dass ihr im Rahmen des Hörtestes vorgespielt wurde.
Aber auch uns selbst hat das Beeren-Kind schon wieder mit einer ganz neuen Lieblingsbeschäftigung erstaunt, die sie an dem Tag zum ersten Mal für sich entdeckt hat. Während sie sich bei unserem
vorangegangenen Besuch in Hannover vor etwas über einem Monat noch auf das seitliche Herauskippen aus der Karre beschränkt hat, waren diesmal Sit-Ups und Training im freien Sitzen in der Karre angesagt. Immer wieder wurde das Ärmchen neugierig in Richtung Wickeltasche, die ja immer am Griff der Karre hängt, ausgestreckt und die Beere saß für einige Momente äußerst stabil, bevor sie sich wieder gemütlich zurückgelehnt hat:
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Mal gucken, was Mama so in die Wickeltasche gepackt hat. |
Beim Mittagessen in einem Bistro haben wir dann gleich einige Tipps vom Vortag umgesetzt und dem Beerchen alle möglichen Leckereien, die wir so verspeist haben, angeboten. Salatblätter zählten definitiv nicht zu ihren Favoriten, aber an einem Stück Pizza hat sie tatsächlich eine Zeit lang herumgenuckelt.
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Geh weg mit dem Grünzeug - ich bin doch kein Karnickel! |
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Pizza, yeah! Das ist schon wesentlich besser! |
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Auch den - laut Karte eigentlich als alkoholfrei deklarierten - Cocktail durfte die Mausbeere mal probieren - naja, zumindest mal am Strohhalm knabbern. Eingefleischte Beerenfans wissen ja spätestens
seit der rauschenden Party zu ihrem dritten Geburtstag, dass sie irgendwie ein Faible für alkoholische Getränke hat. Und so sind wir uns im Nachhinein nicht ganz sicher, ob sich nicht doch ein Tröpfchen Alkohol in Omas Glas verirrt hatte - das Resultat der Verkostung lässt jedenfalls auf eine äußerst beruhigende Wirkung schließen ;-)
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Schlürf... |
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Schnarch... |
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Für die Dame war es eigentlich schade, dass sie im weiteren Verlauf der Mittagspause im Reich der Träume weilte, denn so hat sie einen sehr illustren Gast verpasst, der uns überraschend Gesellschaft geleistet hat:
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Ja, wir befinden uns tatsächlich im Innenraum des Restaurants! |