Donnerstag, 27. August 2020

Mehr Wahnsinn als Alltag

Das uns auch die unangenehmen Seiten des neuen alten Alltagswahnsinnes so schnell erwischen würden, hatten wir dann nun doch nicht gedacht. Kaum hat unsere Jüngste ihre erste Kindergartenwoche erfolgreich hinter sich gebracht, schon fing am Freitagnachmittag ihre Nase an zu triefen - der erste Kindergarteninfekt hatte da ja nicht lange auf sich warten lassen... Und da die Mausbeere eine gute große Schwester ist, hat ihre Nase dann am Sonntag aus Solidarität angefangen, gleich mit zu triefen. Also hieß es am Montag dann leider für beide Mädels erstmal zu Hause zu bleiben. Während die Kleine den Rotz eigentlich recht schnell weggesteckt hatte, hat es unser Beeren-Kind leider doch etwas dicker erwischt und in der Nacht zum Dienstag war dann seit einer gefühlten Ewigkeit (ich glaube, zuletzt im Februar...) leider sogar mal wieder ein Spürchen Sauerstoff nötig. Durch viel inhalieren, hatten wir das zum Glück recht schnell wieder im Griff und die Beere zeigte am Morgen dann schon auch gleich wieder ein erstes freches Grinsen, aber so viel Rotz haben wir in den letzten sechs Monaten zusammen nicht gesehen...

Ja, zugegebenermaßen noch etwas verquollen, ABER ein Grinsen :-)
Zur Zeit ist man ja zudem allgemein - und aus gutem Grund - sehr vorsichtig, was Atemwegsinfekte angeht. So gibt es an der Schule der Mausbeere momentan die dringende Empfehlung, bei einem Infekt, der über Schnupfen hinausgeht, zur Vorsicht einen Arzt zu konsultieren. Normalerweise hätten wir das beim aktuellen Zustand der Mausbeere eigentlich gar nicht gemacht, da es sich um einen absolut Mausbeeren-typischen Erkältungsverlauf gehandelt hat, der immer etwas heftiger ist, als "normal". Außerdem vermeiden wir gerne Arztbesuche wo es geht, da man ja nie weiß, was sich dort wieder für Viren tummeln... Aber so haben wir trotzdem einen Termin beim Leibarzt der Mausbeerenkönigin vereinbart und sind dann am Mittwochmorgen mit einem folgendermaßen aufgelegten Kind dort erschienen:

Nicht gerade das Standardgesicht einer auf den Arzt wartenden Person...
Der Doktor hat die Dame dann abgehört und nach der Empfehlung, weiter viel zu inhalieren und die Dame noch für zwei Tage zu Hause zu behalten, war es das dann auch schon gewesen.
Hoffen wir mal, dass wir nächste Woche dann wieder zum normalen neuen alten Alltagswahnsinn zurückkehren können!

Donnerstag, 20. August 2020

Neuer alter Alltagswahnsinn

Auch die längsten (Corona-)Ferien gehen leider mal zu Ende und so hat letzten Mittwoch auch für die Mausbeere wieder die Schule begonnen. Ob und wie genau der Schulbetrieb starten würde, hatten wir dann erst eine Woche vor Ferienende erfahren und so hatten wir dem Ganzen schon mit gemischten Gefühlen entgegen geblickt. Zum einen ist ein gutes halbes Jahr zu Hause ja schon eine sehr lange (und definitiv nicht unangenehme) Zeit und man weiß ja auch nicht, wie sich die Infektionszahlen so entwickeln. Zum anderen es ist für das Beerenkind aber natürlich auch wichtig, mal wieder was anderes zu sehen und anders als zu Hause gefördert zu werden.

Der Schulbetrieb startete jetzt erstmal mit etwas verkürzter Stundenzahl und es wurden jede Menge Vorkehrungen, um den Ablauf so sicher wie möglich zu gestalten. Dazu muss man sagen, dass die Schule ja auch über den Luxus großzügiger Räumlichkeiten verfügt, so dass die eh schon kleinen Klassen nochmal gut aufgeteilt werden können. Außerdem gibt es gestaffelte Pausenzeiten, damit sich möglichst nur Kinder eines Jahrganges begegnen usw. Eigentlich herrscht auch eine allgemeine Mundschutzpflicht, aber das ist bei vielen Kindern mit Beeinträchtigungen ja nicht mach- bzw. vermittelbar.

Letzten Mittwoch ging es nun also los und wir haben schon versucht, die Mauseere zumindest für den Taxitransport (der dieses Jahr mal zu einer nicht ganz menschenrechtsverletzenden Uhrzeit bei uns aufschlägt) zum Tragen eines Mundschutzes zu überreden:

Ach Leute, das geht doch GAR NICHT!!!
Wir hatten zwar nicht wirklich erwartet, dass das klappen würde, aber dass unser Frechdachs sich in den paar Millisekunden, die der Papa brauchte, um sie vom Boden hochzuheben gleichzeitig Mundschutz UND linkem Hörgerät entledigt hat, fanden wir doch schon sportlich... und waren froh, dass sich an dem Tag doch mal andere mit den Frechdachsigkeiten herumschlagen mussten ;-)
Und Hörgeräte in Ohren werden auch chronsich überschätzt...
Endlich durfte die Dame dann im Schultaxi neben der treuen Seele von Team-David Platz nehmen, die auch schon regelrechte Mausbeeren-Entzugserscheinungen hatte (wie die Mama dann im Verlauf des Tages nach so langer intensiver Zeit zusammen). Und wir haben dann fix ein Attest vom Arzt besucht, die das Beeren-Kind von der Mundschutzpflicht im Taxi befreit:
Hey, lange nicht gesehen!

Nach gut einer Woche hat sich eigentlich alles ganz gut eingespielt. Allerdings merkt man dem Beeren-Kind den veränderten Alltag schon an. Sie schwankte in den letzten Tagen irgendwie zwischen Phasen extremst guter Laune und dann wieder vermehrter Anhänglichkeit (besonders Mama steht gerade hoch im Kurs). Aber so langsam pendelt sich auch das wieder auf ein normales Maß ein.

Und als wäre unser Alltag nicht schon genug neu sortiert worden, hat auch für die kleine Mausbeerenschwester diese Woche mit dem Start in die Kindergartenzeit ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Die Eingewöhnung verläuft - naturgemäß - ganz anders als als bei unserer Großen vor nun auch schon wieder vier Jahren und klappt bislang wirklich außerordentlich gut.

Die letzten zwei Wochen waren bei uns also alles andere als langweilig, aber ich hoffe mal, dass ich dann in der kommenden Zeit ein geregelter Rhythmus einstellen wird. Und wenn wir doch ein wenig den "Freiheiten" während der letzten Monate nachtrauern, weiß uns unser Schulbeerchen doch mit einer neuen Mausbeerenweisheit aufzumuntern:

Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl Sydenstricker Buck

Tja, und während für uns der Ernst des Lebens wieder begonnen hat, gönnen sich andere ein paar wohlverdiente Urlaubstage, wie z.B. Knabberpost-Chefin Monika. Aber mit einem schmackhaften Kärtchen von Föhr, lässt sie das Beerenkind dann doch etwas daran teilhaben:
Schmeckt nach Meer!
Und auch Oma Rita hat das Beerenkind mit einer Karte durchaus exotischer Geschmacksrichtung erfreut, auch wenn das gute Stück aus dem persönlichen Fundus und nicht von einer Reise kommt:
Mmmmh, der Geschmack von Afrika...

Montag, 10. August 2020

Jana-Piepmaus

Vor einigen Monaten bekamen wir eine ganz liebe Mail von den Steiners aus Hamm. Die Familie hatte für ihre kleine, damals ca. anderthalbjährige Tochter Jana-Sophie (oder auch Piepmaus) gerade die Diagnose CdLS bekommen und waren auf der Suche nach Austausch mit "Gleichgesinnten". Da wir uns ebenfalls immer sehr über den Kontakt mit anderen "CdLS-Familien" freuen, ist daraus zunächst ein reger E-Mail-Austausch entstanden und da man ja wirklich viel zu besprechen hatte, kam auch dern Wunsch nach einem persönlichen Treffen auf, was wegen der allgemeinen Kontaktbeschränkungen dann leider erstmal vertagt werden musste.
Da die Infektionszahlen über den Sommer ja erfreulicherweise gesunken waren, hatten wir es nun aber endlich in Angriff genommen und da die Steiners einen großen Garten haben, konnte man ja gut ein Treffen mit gebührendem Abstand realisieren. So sind wir dann gestern nach Hamm gefahren, um die kleine Piepmaus mit ihren Eltern und den drei großen Brüdern kennen zu lernen.

Wir haben dann einen sehr schönen Nachmittag zusammen verbracht. Natürlich gab es unglaublich viel zu erzählen und auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Obwohl die kleine Piepmaus eine andere Variante des Syndroms hat als unsere Mausbeere und auch mit anderen Baustellen zu kämpfen hat, haben die beiden Mädels doch auch unglaublich viel gemeinsam. Los ging es schon beim hingebungsvollen Beknabbern von allen möglichen Gegenständen (aber auf KEINEN FALL Essbarem!!!) und auch, wenn man die beiden Mädels so nebeneinander im Buggy chillen sieht, sind die Ähnlichkeiten doch unverkennbar:
Na,was machen wir denn jetzt Schönes?
Hey, wie schmeckt Dein Buggy denn so? Zeig mal her!
Und jetzt mal schön zur Seite lehnen...
Boah, solche Haare will ich auch mal haben!

Neben den vielen anderen Gemeinsamkeiten teilen die beiden Damen übrigens auch die Vorliebe für schicke Klamotten und so hat die Mausbeere sich sehr über das schicke Flamingo-Kleid gefreut, dass sie gleich zur Begrüßung geschenkt bekommen hat:
Das gefällt mir und ist ein schönes Andenken an die Piepmaus

Und auch unsere Jüngste hatte jede Menge Spaß und hat mit den drei Jungs den Garten und insbesondere den riesigen Swimming-Pool unsicher gemacht, was bei den schwül heißen Temperaturen eine sehr schöne Abkühlung geliefert hat.

Am Abend wurde dann der Grill angeworfen und dazu passend fing es plötzlich an zu schütten wie aus Eimern. Wie gut, dass wir unter der überdachten Terrasse ein trockenes Plätzchen hatten:
Ui, hinter mir geht gerade die Welt unter...
Übrigens hat die kleine Piepmaus auch eine eigene Webseite, auf der die Eltern liebevoll aus ihrem Leben berichten, denn da gibt es - ähnlich wie bei uns - jede Menge zu erzählen. Wer neugierig geworden ist, findet die Seite unter: www.jana-piepmaus.de