Da der Termin schon sehr früh am Morgen war, musste die Dame auch schon zu einer unerhört frühen Zeit das warme Bett verlassen. Da sie nach ihrer frühen Tiefschlaf-Einlage vom Vorabend heute Nacht mal ein Stündchen wach war und grinsend durchs Bett geturnt ist, war das ein seeeehhhr schwieriges Unterfangen. Nach einer gefühlten halben Stunde Gerüttele, Geschüttele und Abgeknutsche hat Madame dann doch mal geruht, die Augen dauerhaft auf zu behalten. Vermutlich hätte jeder Andere mich für diese fiese Weck-Aktion einen Kopf kürzer gemacht, aber die eigenwillige Mausbeere hat mich obendrein noch superbreit angegrinst - unglaublich dieses Kind!
Bei der Untersuchung hat sich der Kardiologe dann fast vor Begeisterung über den aktuellen Gesundheitszustand der Mausbeere überschlagen! In den vergangenen Jahren hatte die Dame ja eigentlich dauerhaft mit Lungenproblemen zu kämpfen und waren zusätzlicher Sauerstoffbedarf und verengte und verschleimte Bronchien unsere ständigen Begleiter - natürlich auch bei den kardiologischen Untersuchungen. Da das Herz zum Einen den ganzen Körper, aber im Spezielleren die Lungen mit frischem Blut versorgt, liegen Herz- und Lungenprobleme oft sehr nah beieinander und so kann eine schlechte Sauerstoffsättigung im Blut auch eine kardiale Ursachen haben. Wirkliche Anhaltspunkte gab es bei der Mausbeere dafür eigentlich nicht, aber da die Atemprobleme ja kontinuierlich bestanden haben, konnte eine eventuelle Ursache im Herz-Lungen-Kreislauf auch nicht restlos ausgeschlossen werden.
Gestern präsentierten wir jedoch eine Mausbeere, die ohne zusätzlichen Sauerstoff spitzenmäßige Sättigungswerte erreicht hat und in den sonst dauerhaft vor sich hin brodelnden Bronchien herrschte bis auf ein entspanntes Atemgeräusch himmlische Ruhe! Ein weiteres Phänomen, mit dem der Herzspezialist sonst immer zu kämpfen hatte, ergab sich beim Ultraschall des Beeren-Herzchens. Durch die chronischen Atemprobleme waren die Lungen etwas überbläht (ein normaler Nebeneffekt und so nicht weiter bedenklich, das hatten wir schon abgeklärt), wodurch sich mehr Luft als üblich im Brustbereich befand. Das erschwerte die Ultraschall-Untersuchung enorm, da die Luft wohl die Ultraschallwellen reflektiert und so der direkte "Blick" nicht möglich war. So musste der Doktor sich irgendwie immer seitlich herantasten, um einen vernünftigen Eindruck zu bekommen. Gestern hatte der Kardiologe jedoch in keinster Weise mit solchen Problemen zu kämpfen, da sich die Lungen so gut erholt hatten, konnte das Ultraschall zum ersten Mal ganz regulär durchgeführt werden - es herrschte also klare Sicht auf das Beeren-Herz :-)
Neben diesen für sich genommen schon erfreulichen Entwicklungen, gibt es nun keinen Anlass mehr zu der Vermutung, dass die Atemprobleme doch irgendwie vom Herzen kommen können. Wenn das keine guten Neuigkeiten sind!
Wenn man sich für einen Arzttermin so früh aus dem Bett schälen muss und dazu auch noch so schöne Neuigkeiten erhält, hat man auf jeden Fall einen Grund zum "feiern" und so sind wir anschließend gemütlich frühstücken gegangen. Auch wenn die Beere vom Frühstück selbst eigentlich gar nichts hatte, ist auch sie nicht zu kurz gekommen.
|
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen