Mittwoch, 6. Juli 2016

Filmfestival der Gaumenfreuden

Für diesen Beitrag empfehlen wir, etwas Knabbergebäck und kühle Getränke bereitzustellen, denn es folgt eine Kurzfilmserie einiger Ess- bzw. Trinkversuche der Mausbeere in den vergangenen Tagen ;-)

Vorneweg möchte ich erstmal ein neues Trinkutensil vorstellen, dass wir jetzt ausprobiert haben und mit dem die junge Dame sehr viel Freude hat. Es handelt sich dabei um kleine Trinkbecher von Medela (die Firma stellt auch den guten alten Habermann-Sauger her, der treuen Beeren-Fans vielleicht noch ein Begriff ist), die eigentlich dazu gedacht ist, gestillten Säuglingen vorübergehend etwas Milch oder Medikamente verabreichen kann.
Kleine Mini-Becher für große Fütter-Versuche
Der Vorteil dieser Becher ist zuerst mal der Rand, den man gut in die Lippen "einhaken" kann, was sich die Mausbeere sehr gut gefallen lässt. Außerdem ist das kleine Gefäß schön handlich und man kann damit die winzigen Mengen, die die Dame in den Mund bekommen kann, ohne sich zu verschlucken, sehr gut dosieren. Das absolute Highlight ist eigentlich immer Milch, aber in dem folgenden Video genießt die kleine Feinschmeckerin etwas verdünnten Gemüsebrei:



Zum Thema Milch holen wir ein etwas älteres Video aus der Mottenkiste, das eigentlich mal unter dem Titel "Milch macht müde Mausbeeren munter" veröffentlicht werden sollte und schon vor einigen Monaten (also weit vor dem Gaumenspaltverschluss) aufgenommen wurde. Darin hat die junge Dame diebische Freude, Milch aus einem Becherchen zu schlürfen und diese dabei kräftig aufzuschäumen:


Ebenfalls heiß begehrt ist nach wie vor die gute alte Nuckelflasche, mit der man mittels Breisauger auch etwas dickflüssigere Nahrung ins Kind befördern kann. Kommt eine solche Flasche ins Blickfeld der Mausbeere, verfällt sie in einen regelrechten "Beastmode" und ist kaum noch zu bändigen, bis sie das Objekt ihrer Begierde endlich zu fassen bekommt. Bei unseren Trainings-Sitzungen mit der Nuckelflasche steuert die Dame mittlerweile übrigens sehr schön mit eindeutigen Gesten, was sie möchte. War der Schluck etwas groß und muss erstmal in Ruhe heruntergeschluckt werden, schiebt sie die Flasche weg und kaut ein wenig. Wenn es dann weitergehen darf, wird das wahlweise durch aufsperren der Schnute oder heranziehen mit der Hand signalisiert. Außerdem haben wir jetzt zum ersten Mal ein richtiges Saugen am Nuckel bemerkt, das mit Gaumenspalte ja überhaupt nicht möglich war, da der benötigte Unterdruck im Mund nicht aufgebaut werden konnte. Das folgende Video hat, denke ich, alles gerade Beschriebene sehr gut eingefangen:

 

Aber auch etwas festere Dinge wie Kekse oder auch Cracker werden mitunter mit Genuss verzehrt. Dabei wird manchmal für längere Zeit ein kompletter Mund voll Krümelpampe toleriert, ohne dass es zu einem Würgereiz kommt, was ja früher immer das größte Problem war. Wir vermuten mal, dass die Gaumenspalte eher zu einer solchen Reizung geführt hat und der Spalt-Verschluss der Mausbeere einfach ein besseres "Mundgefühl" beschert. Natürlich muss sich die ganze Muskulatur noch weiter einspielen und der Mundraum an etwas "Masse" gewöhnen.
Das folgende Video könnte auch den Titel "Think big" tragen, denn die Madame gibt sich eindeutig nicht mit dem kleinen Crackerstück zufrieden, dass die Mama ihr gerade kredenzt. Warum auch, wenn man doch ein viel größeres Stück haben kann?


Und da dieser Blogbeitrag ja ein Filmfestival angekündigt hat, wird auch die aktuellste Knabberpostkarte, die von Monika aus Hamburg abgeschickt wurde, in bewegten Bildern präsentiert:


Wer so fleißige Essversuche unternimmt, muss natürlich gut auf seine Zähne achten und so steht selbstverständlich auch bei der Mausbeere regelmäßige Zahnpflege auf dem Programm. Eigentlich gehört das Zähneputzen nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen der jungen Dame, aber in letzter Zeit scheint sie im Allgemeinen früher extrem unbeliebte Körperpflege unglaublich lustig zu finden! Konnte man ihr früher aufgrund heftiger Beschwerde nur schwerlich die Haare kämmen, muss man nun aufpassen, dass einem das Kind nicht vor Lachen vom Schoß hüpft. Ähnlich verhält es sich auch beim Bürsten der Zähne - da kann man im wahrsten Sinne des Wortes von einem Zahnpastalächeln sprechen:



Disclaimer:
So ambitioniert die Versuche der jungen Dame auch aussehen mögen, im Endeffekt landet zur Zeit doch in der Regel nicht mehr als ein Appetithäppchen oder Amuse-Gueule im Kind. Dabei beschreibt letzterer Ausdruck, den man frei mit "Gaumenfreude" übersetzen kann, gar nicht so schlecht die Ziele, die wir zur Zeit verfolgen. Wir möchten bei der Mausbeere (nach langer Zeit der absoluten Antipathie gegen Nahrungsmittel jeglicher Art) in erster Linie Spaß am Essen und an verschiedenen Geschmäckern vermitteln und ihre Akzeptanz unterschiedlicher Konsistenzen im Mund erhöhen. Sobald wir merken, dass es ihr zu viel wird - wie sie ja sehr deutlich zeigen kann - hören wir auf, damit sie nicht eine neue Antipathie gegen das Ess-Training aufbaut. Natürlich muss sich ihre ganze Muskulatur ja erst an die Koordination beim Schlucken gewöhnen und so hoffen wir, dass die verputzten Mengen mit der Zeit auch größer werden.

2 Kommentare:

  1. Hallo Mausbeerenfamilie, ich finde sehr interessant, wie sich die Kleine entwickelt. Zum Thema Fütterstörung ist mir Markus Wilken eingefallen. Kennt ihr ihn? Falls es euch interessiert hier mal ein Beitrag zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=uy5h82ejgZc
    Dazu möchte ich noch sagen, dass nichts gestellt wurde. Der kleine Lars fing tatsächlich vor laufender Kamera mit essen an und blieb dabei. ;)

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    1. Hallo Andrea,
      vielen Dank für den Kommentar und den Hinweis auf Markus Wilken! Den kannten wir bislang noch nicht, sehr interessant!
      Dir ein schönes, sonniges Wochenende!
      Liebe Grüße,
      Die Mausbeerenfamilie

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