Diese elendenVordrängler immer! Dafür werde ich jetzt doch endlich einmal über den kleinen Familienausflug berichten, den wir vor ca. einer Woche gemacht haben.
Die ganze Planung begann im Prinzip auf einen Zeitungsartikel hin, den uns Oma Rita irgendwann einmal mitgebracht hatte. Darin wurde über eine Ausstellung in Düsseldorf berichtet, in der ganz verrückte Bewegungsapperaturen und Maschinen stehen, von denen eine riesige sogar begehbar ist. Von dem Künstler Jean Tinguely (gesprochen wie die Worte "Teint/geh/lieh") hatten wir vorher zwar noch nie etwas gehört, aber die Ausstellung hörte sich sehr spannend an. Und Düsseldorf stand ohnehin noch auf unserer Liste, weil ich unbedingt noch ein paar spezielle Buchläden aufsuchen wollte.
Da traf es sich perfekt, dass vor zwei Wochen unsere Freunde aus Uni-Zeiten, Inga und Christian, samt doppeltem Nachwuchs, auf der Durchreise in den Campingurlaub spontan bei uns vorbeigeguckt hatten und uns dabei angeboten hatten ihre verwaiste Wohnung für unseren Trip zu nutzen. Da wir noch nie fremde Wohnungen okkupiert hatten ohne dass die Bewohner anwesend waren, hatten wir zunächst leicht mit dieser Idee gefremdelt, uns dann aber doch dafür entschieden. Nach dem üblichen Packmarathon (die Beere ist zur Zeit dermaßen gut aufgelegt und in einem so guten und stabilen Gesundheitszustand, dass wir sogar guten Gewissens auf die obligatorische Sauerstoffversorgung vor Ort verzichtet haben, lediglich der gefüllte mobile Tank war dabei), konnten wir dann alle zusammen ohne Probleme und Staus nach Düsseldorf fahren. Erwartet wurden wir dann vor der daheimgebliebenen Katze des Hauses, die erst einmal neugierig die unbekannten Neuankömmlinge begutachtet hat:
Hallo Gizmo!
Am Abend haben wir dann zuerst die japanischen Buchläden, für die Düsseldorf durch die große japanische Gemeinschaft bekannt ist, unsicher gemacht und viele, viele Yen ausgegeben. Wer es sich bis hierhin noch nicht selbst gedacht hat: デュッセルドルフ aus dem Titel ist natürlich japanisch (geschrieben in den Zeichen für fremde Wörter) und liest sich in etwa "dyusserudorufu".
Nach den Buchläden ging es in ein schönes japanisches Restaurant, in dem das Beerchen dann doch kein Sushi verputzt hat, obwohl sie sich doch schon einmal meine Stäbchen gemopst hatte.
Hier dirigiere ich!
Am Freitag sind wir dann mit der Straßenbahn zum Museum Kunstpalast gefahren wo die Tinguely-Ausstellung stattfand.
Der kennerhafte Blick verrät…
…dass hier eine interessante Ausstellung stattfindet.
In der Ausstellung selbst waren dann Fotos für private Zwecke erlaubt, allerdings dürfen diese dann explizit nicht im Netz veröffentlicht werden. Daher sind an dieser Stelle wenigstens zwei offizielle Videos eingebunden, damit sich Beerenfans einen kleinen Eindruck verschaffen können, was sie verpasst haben. Das erste Video ist der offizielle Ausstellungstrailer, der zweite zeigt den Aufbau der imposanten und begehbaren Super-Méta-Maxi-Maxi-Utopia:
Das Beerchen hat sogar einmal auf meinen starken Armen den Marsch über die große Maschine angetreten und hat dabei sogar erlebt wie sie sich in Gang setzte. Wie gesagt, leider können davon die Bilder hier nicht gezeigt werden, aber es war oben schon ziemlich spannend als alles in Bewegung geriet.
Bei dem folgenden Bild umgehen wir diese Urheber-Beschränkung einmal mit einem technischen Trick, denn das süße Foto das die Laune der Beere in der Dauerausstellung des Museum zeigt, können wir treuen Beerenbloglesern einfach nicht vorenthalten:
Ein echter (inkognito) Kandinsky. Das gefällt unserer Kunstkennerin!
Nach dem Besuch aller Ausstellungen (die übrigens problemlos mit dem Kinderwagen über einen separaten Rollstuhlfahrereingang und Aufzügen zugänglich waren), haben wir noch im Museumscafé eine Kleinigkeit gegessen, dabei hat die Beere sogar von einem netten und aufmerksamen Café-Angestellten einen Becher warme aufgeschäumte Milch bekommen. Vielen Dank dafür!
Milchschaum kann nicht nur…
…lecker geschlürft, …
…sondern auch schön begrabbelt werden.
Danach hieß es einfach nur noch mit möglichst wenig Aufwand ein paar interessante Plätzchen abzuklappern, bevor das Abendessen (natürlich wieder Japanisch) auf dem Plan stand.
Papa und Beerchen posieren am Rhein…
…und auf der Kö.
Das Frühstück haben wir übrigens nicht bei unseren Freunden zu Hause eingenommen, sondern sind stets in fußläufiger Distanz zum Auszeit Hotel gegangen, das nach Empfehlung unserer Freunde ein ganz tolles Frühstücksbuffet haben sollte. Und sie haben nicht untertrieben. Geschätzte 50 Sorten Cornflakes, ein ganzes Regal mit diversesten Sorten Marmelade und Honig, und ganze sechs(!) verschiedene Sorten Erdnussbutter. Außerdem war auch das Frühstück an beiden Tagen leicht variabel, eine echte Empfehlung nun auch von uns.
Häh? Was hast Du denn da?
Zum schießen, Dein Frühstück!
Bei Frühstück hatten wir dann auch noch eine sehr tolle Begegnung mit einer sehr netten Dame die im Hotel wohnte, und mit der wir uns am ersten Tag schon kurz unterhalten hatten. Am zweiten Morgen fragte sie dann ganz lieb, ob sie denn mein nerdiges "I'm Thinking – Please Wait…" T-Shirt fotografieren dürfe, von dem sie ganz fasziniert war. Wie sich dann im Gespräch herausstellte, arbeitet sie auch im weiteren medizinischen Umfeld (sie wusste gleich was Magensonden und PEGs sind) und wohnt sogar nicht ewig weit von uns entfernt. Wir hoffen doch sehr, dass man sich mal wieder begegnet.
Das Beerchen hat von ihr sogar ein kleines Geschenk bekommen, einen Quietschefrosch den wiederum die Hotelgäste als Geschenk erhalten. Ebenso ganz vielen Dank, liebe Maike!
Lecker, so ein Frühstückstisch!
Quak, quak!
Hier noch einmal die Beute unseres spannenden Ausflugs nach Düsseldorf. Wer genau hinsieht, wird zwei ganz bekannte Bücher in einer ungewöhnlichen Variante entdecken:
Reiche Beute!
Außerdem kam am Freitag aus München von Jenny noch ein zweites Mal Urlaubspost, die wie für das Beeren-Kind gemacht ist, da sie zwei absolute Leidenschaften der jungen Dame vereint: Knabberpost in Gefäß-Form - na denn, auf Dein Wohl!
Eine Knabberpostkarte in Glasform, was will man mehr - Prost!
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