Sonntag, 12. Mai 2013

Voll im Griff

Die Dame hat das Klinik-Team mittlerweile voll unter Kontrolle. Genau genommen hat sich der eine oder andere hier schon in ein regelrechtes Nervenbündel verwandelt, in Gegenwart der Beere bloß nichts Falsches sagen. Das Wort "Entlassung" wird nur noch mit äußerster Vorsicht gebraucht und nur nach dem man dem Kind die Ohren zugehalten und mindestens fünf Kissen drübergestapelt hat. Denn auch der schönste Klinikaufenthalt kann ja nicht ewig dauern. Auch für uns Eltern legt man sich hier mächtig ins Zeug um uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten :-)
Der übliche Entwicklungsschub nach einem Infekt betrifft diesmal hauptsächlich das Sprachzentrum der Beere. Sie hat massenhaft neue Töne im Repertoire, mit denen sie hingebungsvoll spielt. Es hört sich manchmal, als wenn sie richtige kleine Melodien vor sich hin summt. Dabei hält sie manche Töne gefühlte fünf Minuten ohne zwischendurch Luft zu holen. Also neuer Berufswunsch: Operndiva.
Zur Zeit bekommt die Beere übrigens ein Medikament, dass mit einem dicken Wattestäbchen in den Mund getupft werden muss. Als ich das das erste mal gemacht habe musste ich an die Anfangszeit denken, als die Dame auch immer an diesen Wattestäbchen nuckeln üben sollte (siehe den Beitrag Dritter Tag). Damals fand sie das total fürchterlich, aber mittlerweile hat sie Gefallen daran gefunden und gibt das Wattestäbchen nicht mehr her. Sie beißt sich richtig daran fest, was vielleicht auch daran liegt, dass das Medikament nach Zitronenzuckerguss schmeckt.


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