Der Papa
hatte es ja schon am Rande erwähnt, diese Farbe ist neuerdings für uns von großer Bedeutung! Annikas alte Magensonde war grün, genauso wie die Spritzen, die wir zum Sondieren der Nahrung verwenden. Als Annika jetzt ihre neue Magensonde mit dem lila Anschluss bekommen hat, passten plötzlich die grünen Spritzen nicht mehr! Das Loch im lila Anschlussstück ist einen Hauch größer als die Spritzenspitze und so musste man die Spritze immer gut festhalten und an den Anchluss drücken, wenn man keine Milchflut im Bett riskieren wollte. Hmm, auch die diensthabenden Schwestern waren zunächst mal ratlos, denn dieser lila Anschluss wird erst seit kurzer Zeit verwendet. Also wurde erstmal fleißig telefoniert und ständig schneite irgend jemand von einer anderen Station herein, um sich das Teil anzugucken. Sogar am nächsten Tag wehten immer wieder die Worte "Sonde", "lila" und "passt nicht" durch die Klinik-Flure. So nach und nach kam etwas Licht ins (lila) Dunkel. Irgendjemand erinnerte sich, dass in einem Anschluss-Set für Ernährungspumpen ein (lila) Adapter für diesen Anschluss enthalten ist. Dieser passt also auf jeden Fall an die Magensonde. Auf der anderen Seite ist aber kein Loch, sondern auch eine Art Spritzenspitze, also musste noch ein Adapter her, der diesen mit der Spritze verbinden kann. Hier sind ein paar Fotos von dem ganzen Bastelwerk:
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Die Einzelteile... |
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...und das fertige "Bauwerk" |
Parallel haben wir etwas im Internet recherchiert und so langsam klärte sich alles auf. In Deutschland ist ja bekanntlich alles in irgendeiner Form genormt, so natürlich auch die Spitzen bzw. Anschlüsse von Spritzen, aller möglicher medizinischer Schläuche usw. Diese Norm nennt sich Luer, also haben auch die von uns verwendeten Spritzen einen sogenannten Luer-Konus. Da alles zusammen passt, ist es wohl gelegentlich vorgekommen, dass versehentlich eine Ernährungspumpe an eine Venenzugang angeschlossen wurde. Ist ja klar, dass das nicht gerade günstig ist. Um so etwas zu vermeiden haben die Hersteller von Ernährungssystemen einen neues Anschluss-System entwickelt, bei dem alle Anschluss-Stücke einen etwas größeren Durchmesser haben als beim Luer-System. Wir haben also eine Magensonde mit einem sogenannten ENLock-Anschluss. Natürlich gibt es weiterhin die passenden Adapter, da ja auch immer mal Medikamente aus Luer-Spritzen sondiert werden müssen. So viel also zum Thema Magensonde.
Das Thema "lila" zieht sich momentan aber noch weiter durch unseren Alltag. In den letzten Tagen war die Wunde um die neue Magensonde etwas entzündet, also sind wir zum Kinderarzt. Dort wurde dann ein Medikament in total fieser lila(!!!) Farbe auf die Wunde getupft. Man kann nur spektulieren, welche Farbe das Medikament bei einem gelben Sonden-Anschluss gehabt hätte...
Außerdem hat die Beere heute Mittag ihren Pastinakenbrei von einem lila Löffel geschlabbert und natürlich auch ein farblich passendes Outfit gewählt:
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Hey, warum so skeptisch? |
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Jaaaaa, das ist unsere Grinse-Beere! |
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