Mittwoch, 15. Oktober 2014

Kindergarten-Casting - Der Recall

Vor wenigen Wochen hatten wir ja bereits vom großen Mausbeeren-Kindergarten-Casting berichtet, das wir zur Zeit betreiben. Obwohl wir noch nicht alle in Frage kommenden Kandidaten begutachtet haben, ist dieses Casting heute in die zweite Runde gegangen.
Mehr dazu gleich, denn vorher möchte ich der Vollständigkeit halber noch von unserer relativ sinnfreien Fahrt nach Hannover von gestern berichten. Wenn man wegen einer Gaumenspalte in der MHH betreut wird, wird man ja mindestens einmal im Jahr zur großen "Spaltsprechstunde" eingeladen, wo wir vor ca. einem halben Jahr auch waren. Dort hatte man uns empfohlen, doch schon nach einem halben Jahr wieder zur Untersuchung zu kommen, da dem Arzt damals ein Intervall von einem Jahr anscheinend zu lang war. Also hatten wir gestern unseren Kontroll-Termin in der Kieferchirurgischen Abteilung der MHH - und der war innerhalb von fünf Minuten erledigt. Wir wurden schon aufgerufen, bevor wir uns offiziell an der Anmeldung angemeldet hatten (bei den gewohnten Wartezeiten ja eine erfrischende Abwechslung!). Nach einem kurzen Arztgespräch waren wir dann auch schon wieder draußen, denn an einen Verschluss der Gaumenspalte kann ja erst gedacht werden, wenn die Choanalatresie offiziell als behoben erklärt wird und so lange noch Platzhalterröhrchen im Beeren-Näschen sitzen ist das ja definitiv noch nicht der Fall. Dem Arzt war es sichtlich unangenehm, dass wir für ein so unerquickliches Gespräch extra anreisen mussten, aber es war ja schließlich nicht zu ändern - zumindest ist er in den Genuss einer Mausbeeren-Flirt-Offensive gekommen, die ihm anscheinend sehr gefallen hat ;-) Da die Fahrt nicht ganz umsonst gewesen sein sollte, sind wir dann noch für einen kleinen Einkaufsbummel in die Innenstadt gefahren, was bei dem schönen Wetter nochmal so richtig Spaß gemacht hat.
Die Herbstsonne hat übrigens für das persönliche Tages-Highlight der Mausbeere gesorgt, denn Oma Anne hatte zum Schutz vor der tief stehenden Herbst-Sonne ein Handtuch als Sonnenschutz in die Autoscheibe geklemmt. Dieses fand die Dame ausgesprochen interessant und hatte so die ganze Fahrt über etwas zu spielen und zu beknabbern:
Hihi, Gardine futtern macht Spaß...
...aber man kann das natürlich auch freihändig!
So, jetzt aber zurück zum Kindergarten - vor knapp einem Monat hatten wir ja einen (leider recht weit entfernten) heilpädagogischen Kindergarten angesehen. Trotz der weiten Entfernung hatten wir dort einen zweiten Termin für einen Schnuppertag vereinbart, an dem wir mal für mehrere Stunden den Alltag in der heilpädagogischen Gruppe miterleben sollten. Dieser Schnuppertermin war heute und so haben wir uns heute morgen mal wieder auf die Reise begeben. Wir wurden gleich herzlich empfangen und die Mausbeere wurde umgehend von einer der Betreuerinnen okkupiert (oder die Betreuerin von der Mausbeere, wer vermag das bei Liebe auf den ersten Blick schon so genau zu sagen...). Nach einem Singkreis durfte das Beerchen sich auf dem großen Spielteppich herumkullern, an dem sie mit Hingabe gekratzt hat, und etwas mit den verfügbaren Spielzeugautos spielen.
Brumm, Brumm - und den Teppich kann man so schön kratzen!
Anschließend ging es in den - gleich im Haus befindlichen - Snoezel-Raum, wo sich die Mausi an den schönen bunten Blubber-Säulen gleich heimisch gefühlt hat. Nebenbei gab es sehr informative Gespräche mit den Betreuerinnen über die täglichen Abläufe und die organisatorischen Dinge, die bei einem so speziellen Kind wie unsererem Fräulein Tochter zu berücksichtigen gilt.
Schöne bunte Blubberblasen - Euch kenne ich schon!
Anschließend haben wir den Kindern noch mit am Mittagstisch gesessen und uns mit Beginn der allgemeinen Mittagsruhe - mit der mittlerweile ebenfalls in Mittagsruhe befindlichen Mausbeere - verabschiedet.
Ja Mama, ist schön hier!
Wie schon beim ersten Mal hat uns dieser Kindergarten wieder außerordentlich gut gefallen - eine rundherum angenehme Atmosphäre, schöne Räume, nette und sehr kompetente Mitarbeiterinnen. Und auch der nähere Einblick in die Abläufe hat uns einen absolut positiven Eindruck vermittelt - besonders gut hat uns gefallen, wie individuell auf jedes Kind eingegangen wird und wie flexibel die speziellen Bedürfnisse der Kinder UND der dazugehörigen Familien berücksichtigt werden. Auch die Mausbeere hat sich die ganze Zeit über sichtlich wohl gefühlt und wir hatten das Gefühl, dass auch die Betreuerinnen das Beerenkind eigentlich gar nicht mehr hergeben wollen. Theoretisch wäre sie also schon bereit für ein Dasein als großes Kindergartenkind.
Insgeheim wünschen wir uns aber schon fast, dass dort nicht alles so perfekt gewesen wäre, denn dadurch wäre uns das Gedankenkarussel, das jetzt in unseren Köpfen kreist, erspart geblieben. Was ist das Richtige für unserer Beerenkind? Wollen wir der Mausbeere wirklich diese tägliche Weltreise zumuten? Ist der Nutzen diesen Aufwand wert? Könnte man eventuell sogar noch ein Jahr warten oder enthält man der Dame dadurch wertvolle Erfahrungen vor? UND WARUM KANN DIESER TOLLE KINDERGARTEN NICHT UM DIE ECKE LIEGEN???
Zum Glück müssen wir ja nicht sofort entscheiden, was wir machen und es steht auch noch die Besichtigung zweier anderer Kindergärten mit heilpädagogischem Angebot aus, von denen einer nur auf halber Strecke zu dem heute besuchten liegt. Wenn diese uns auch gefallen, würde die Wahl vermutlich auf einen näher gelegenen Standort fallen - also nochmal in Ruhe drüber schlafen und weitersehen!

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Lieben,

    ich kann euer Gedankenkarussell sehr gut verstehen. Aber abgesehen von den organisatorischen Dingen kann ich euch nur sagen, dass die Kinder unheimlich - wirklich unheimlich - davon profitieren mit anderen Kindern zusammen zu sein. ich möchte euch nur bestärken dem weiter nachzugehen. Ja, es ist ein großer Schritt und es ist mehr als komisch, dass man auf einmal die Verantwortung abgeben soll, die man jetzt so lange Zeit allein getragen hat. Ich wünsche euch, dass der nahegelegende Kindergarten mindestens so toll ist, wie der kürzlich besuchte!

    Einen schönen Sonntag

    Jana und Hannes

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