Mittwoch, 14. Januar 2015

Sendepause

Leider müssen wir momentan auf das fröhliche Gequatsche der Mausbeere verzichten. Bereits vorgestern war sie heiser und musste viel husten und außerdem fiel ihr das Ausatmen sichtlich schwer, wenn sie ihr Sprechventil auf der Trachealkanüle hatte. Ich will nochmal kurz die Funktionsweise erklären, denn für nicht-Tracheostoma-erfahrene Beeren-Fans, mag diese Aussage einige Fragen aufwerfen. Wenn jemand ein Tracheostoma - also einen Luftröhrenschnitt - hat, atmet er direkt dadurch ein und aus, ohne dass die Atemluft durch Mund oder Nase kommt. Da es zum Erzeugen von Tönen unerlässlich ist, dass die ausgeatmete Luft an den Stimmbändern vorbeikommt, bleiben Menschen mit Tracheostoma normalerweise stumm. Glücklicherweise gibt es aber sogenannte Sprechventile, die auf die Trachealkanüle gesetzt werden können, und diese beim Ausatmen verschließen, so dass die Luft wieder durch die oberen Atemwege ausgeatmet wird. Natürlich müssen diese frei sein und es dürfen keine medizinischen Gründe gegen die Benutzung eines solchen Ventils sprechen. Da die Mausbeere ihr Tracheostoma ja nur als sichere "Intubationsmöglichkeit" für Operationen hat, spricht bei ihr also nichts dagegen und so können wir mit Hilfe des LILA!!! Aufsatzes in den Genuss ihres fröhlichen Gequatsches kommen.
Wegen der erschwerten Atmung sind wir dann gestern vorsichtshalber zum Hals-Nasen-Ohrenarzt gegangen, der einen Infekt in den oberen Atemwegen festgestellt hat und auch die Mausbeeren-Mandeln sind angeschwollen. Sie hat jetzt erstmal einen Hustensaft verschrieben bekommen, der die Beschwerden relativ schnell lindern soll. Vorerst sollen wir aber lieber auf das Sprechventil verzichten, da man es dem Beerenkind ja nicht unnötig schwer machen muss. Also trägt sie zur Zeit eine sogenannte feuchte Nase, die ansonsten nur nachts bei uns zum Einsatz kommt.
Die Beerenlaune und -energie sind durch diesen Infekt übrigens in keinster Weise beeinträchtigt und so hat erfreut sie uns halt ohne Ton mit ihrem breiten Grinsen!
Ich brauche keine Töne, um zu zeigen, dass ich mich freue!

2 Kommentare:

  1. Oh... Eine feuchte Nase zu tragen ist fies. Vor allem wenn man so schön im Plapperalter ist.
    Ich hoffe, die große Mausbeere versteht das, warum sie plötzlich keine Töne mehr machen kann.
    Aber zum Glück kann die Mausbeere sicherlich eh noch keine 100% korrekten Wörter und Eltern verstehen ihr Kind ja auch ohne eine Lautsprache. ;)
    Ich wünsche eine gute Besserung, und das der böse Infekt schnell wieder weg ist. Ist schon gemein, wenn man nicht mehr reden kann.
    Aber definitiv: Schwerer als nötig muss man es sich machen und auch mit einer feuchten Nase kann man alles mögliche anstellen... Scherze mit Pflegepersonal machen z.B. *lach*

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    1. Glücklicherweise stört sich die Mausbeere nicht sonderlich an der feuchten Nase und man merkt vom Verhalten her eigentlich keinen Unterschied - Grinsen inklusive ;-)
      Allerdings ist die Atmung mit dem Sprechventil normalerweise wesentlich besser, denn in der feuchten Nase sammelt sich immer mal wieder Sekret, das abgesaugt werden muss. Dadurch hat sie dann oft Hustenanfälle, die wirklich unangenehm sind, mit dem Sprechventil hat sie das so gut wie gar nicht und es kommt der "normalen" Atmung ohne Tracheostoma noch am nächsten.
      Aber zum Glück konnten wir ja schon einen Tag später das gute, alte Sprechventil wieder verwenden und so unserem Quasselstrippchen die Stimme wiedergeben
      Liebe Grüße,
      Stefanie

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