Wer ein besonderes Kind hat weiß, dass die Förderung nicht beginnt wenn man die Räumlichkeiten der Therapie/Frühförderung betritt, und eben auch nicht endet wenn man diese wieder verlässt. Eigentlich ist es praktisch genau anders herum, und so versucht man natürlicherweise die Maßnahmen die dem Kind gut tun sollen, in den oft schon nicht sonderlich stressfreien Alltag zu integrieren. Was einem mal mehr, mal weniger gut gelingt.
Um so besser ist es da, wenn sich goldene Gelegenheiten wie die
"Sehfrühförderung" am Hermannsdenkmal vor einigen Wochen ergeben, bei denen die Großen etwas erleben und ein wenig abschalten können, aber auch die Beere mit vielen schönen, neuen und aufregenden Sinneseindrücken versorgt wird. Eine solche Chance tat sich dem aufmerksamen Leser der örtlichen Tageszeitung nun erneut auf, denn mit bunten Anzeigen wurde für eine Aktion namens "ARBORIA" geworben, die im Kurpark vom ca. 1h entfernten Bad Pyrmont Station machte.
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Nein, keine Hü-Hü-Hüpfburg, sondern Arboria |
Die begehbare Installation, die von einer internationalen Künstlergruppe namens
"Architects of Air" (Luft-Architekten) geschaffen wurde, ist im Prinzip ein großes Zelt aus speziellen teil-lichtdurchlässigen Planen, das von einem minimalen Luft-Überdruck in Form gehalten wird, und in dessen Inneren sich ein buntes Labyrinth befindet. Die Gruppe hat mehrere Objekte weltweit im Einsatz, in Bad Pyrmont machte wie oben erwähnt die Version "Arboria" (was sich von Baum ableitet, daher auch der Blogtitel) Station.
Nach dem durch Beerchens Behindertenausweis und einer inklusiven Begleitperson sehr günstigen Kartenkauf, kam man in den Eingangsbereich in dem man erst einmal seine Schuhe ausziehen durfte. Der neue Ferrari kam gleichzeitig in den Genuss eines kostenlosen Boxenstopps in Form gewissenhaften Abbürstens von Staub und Schmutz von den Reifen. Die Karre mit in die Installation zu nehmen war aufgrund des mittlerweile stolzen Gewichts der jungen Dame aber auch alternativlos, ging aber weitestgehend problemlos da alle Areale barrierefrei zu erreichen waren.
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Saubere Reifen! Ick freu mir! |
Nach der Luftschleuse fühlte man sich sogleich wie in einer etwas anderen Realität, denn die einen umgebenden Formen, Farben, und sogar Geräusche, decken sich wenig mit den Erfahrungen im normalen Alltagsleben. Man bekam am Eingang den Rat sich einfach eine Ecke mit der persönlichen Lieblingsfarbe zu suchen, sich hinzulegen und einfach zu entspannen, was auch erstaunlich viele Menschen bereits taten. Trotzdem verlief sich alles im Innenraum recht gut, und auch mit der Karre die immer in der Mitte der abgerundeten Gänge fahren musste, kamen wir eigentlich immer gut voran.
Die Beere hat gleich nach dem Betreten des bunten, leuchtenden Gummibaums große Augen bekommen und die Szenerie ganz gespannt verfolgt:
Hier ein paar Impressionen:
Für das folgende Kunstfoto das im großen Haupt-Dom der Installation entstanden ist, wollte die Beere leider nicht still genug halten, daher habe ich es mit der Beerenmama noch einmal wiederholt:
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Ich schau Euch… |
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…in die Augen! |
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Nach dem Besuch der Aktion haben wir dann bei einem schönen Essen (für Insider: bei Stanko!) den Abend ausklingen lassen, die Beere ist währenddessen in ihrem Buggy weggepennt und hat wahrscheinlich noch von vielen bunten, bunten Farben geträumt. Und so hat am Ende auch die ganze Familie den kleinen spontanen Therapie-Ausflug unter der Woche sehr genossen.
*neidisch*
AntwortenLöschenEcht schade, dass das so weit weg ist... Das schreit ja gerade zu danach, dort mal rein zu gehen... *seufz*
Aber ich freue mich auf jeden Fall für euch, dass ihr eine so tolle Therapiemöglichkeit gefunden habt. :D Aber ich bin sicher... Egal ob für groß, klein, behindert oder nicht behindert... Das ist sicher ein mega cooles Baumteil!
Hi Schnuffelsocke!
Löschen"Baum" ist jetzt vielleicht optisch am ehesten eine Behauptung der Künstler geblieben, hätten die "UFO" gesagt hätte es genauso gut und vielleicht noch besser gepasst. Das Vogelgezwitscher war noch am Baum-ähnlichsten ;-)
Ob man länger dafür fahren sollte als wir, jetzt würde ich auch einmal dahingestellt lassen, aber in Verbindung mit dem doch sehr moderaten Eintrittspreis war das ein wirklich schöner Ausflug.
Liebe Grüße von "Mausbeere" Annika, Mama Stefanie und Papa Oliver