Guten Morgen, Sonnenschein! |
Die Mausbeere hatte eine sogenannte Hart- und Weichgaumenspalte - das bedeutet, dass ihr Rachenraum im Bereich des Gaumensegels und des Zäpfchens gespalten war. Dadurch waren Nasen- und Rachenraum nicht - wie es eigentlich sein sollte - voneinander getrennt, was unter anderem zu Problemen beim Schlucken, aber auch bei der Innenohrbelüftung etc. führen kann.
Beim Verschluss der Gaumenspalte wird das vorhandene Gewebe des Gaumens zu einem Gaumensegel umgebaut, was in mehreren Schichten geschieht, damit auch alles stabil hält. Damit beim Zusammenfügen der Spaltränder nicht zu viel Zug auf das umliegende Gewebe erzeugt wird, werden normalerweise rechts und links der Spalte sogenannte "Entlastungsschnitte" gemacht, das Gewebe wird zur Mitte rübergeschoben und vernäht - fertig. Dadurch entstehen zwar zwei neue "Spalten" über einem knöchernen Bereich im Mund (ohne Verbindung zum Nasenraum), in denen sich aber innerhalb weniger Wochen neues Gewebe bildet, was ich wirklich faszinierend finde. Der ganze Spaltverschluss geht also mit körpereigenem "Material" vonstatten und das neu gebildete Gewebe ist so stabil, dass es sogar die knöcherne Lücke im Gaumenbereich "füllt".
Da das Beerchen den Mund nicht besonders weit aufmachen kann, haben wir die Spalte nie so wirklich gut fotografieren können. Das einzige vorzeigbare Foto entstand mal, als die Mausbeere in akuter "Redelaune" war und ist leider etwas verschwommen. Hier ist besagtes Foto und eines von der verschlossenen Spalte, bei dem auch die selbstauflösenden Fäden und rechts ein Entlastungsschnitt zu sehen sind:
|
|
Dass Nasen- und Rachenraum der Mausbeere nun nicht mehr miteinander verbunden sind, haben wir mittlerweile auch schon auf etwas unschöne, aber sehr eindrucksvolle Weise erfahren dürfen. Leider muss die Dame aufgrund der Reizung im Rachen immer noch gelegentlich würgen, wobei sie auch immer mal war von ihrer Nahrung erbricht. Während bei früheren "Spuckern" der Nahrungsbrei immer wie eine Fontäne aus der Nase herausgeschossen kam, passiert dies nun ausschließlich durch den Mund, aus der Nase ist bis jetzt außer dem normalen Rotz nichts mehr herausgekommen ;-)
Aber auch sonst sind uns seit dem Spaltverschluss eine Veränderungen an unserem Töchterchen aufgefallen, bei deenen wir aber nicht genau wissen, ob es einen direkten Zusammenhang gibt. Zum einen klingt ihre Stimme bei Verwendung des Sprechventils (auch das PassyMuir funktioniert wieder ohne Probleme, wir sind begeistert!!!) etwas höher, was die betreuende Ärztin so eigentlich auch noch nicht erlebt hatte. Außerdem sind ihre sind Augen wesentlich weiter geöffnet als vor der OP, was auch zur Folge hat, dass sie die Welt um sich herum noch viel intensiver beobachtet als sonst. In den letzten Tagen haben wir das Beerchen immer mal wieder ganz ruhig und versunken irgendetwas beobachten sehen - da die Dame ja sonst immer irgendwie in Bewegung oder mit irgendwas beschäftigt ist, fiel das schon richtig auf.
Träumerle. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen