Mittwoch, 22. Juni 2016

Aber bitte mit Sahne!

Gestern war für die Mausbeere mal wieder eine Fahrt nach Hannover angesagt, bei der wir gleich zwei Termine kombinieren konnten. Der Gaumenspaltverschluss lag am Montag genau vier Wochen zurück und so hatten wir gestern einen Termin bei den MHH-Kieferchirurgen zwecks Nachsorge-Untersuchung. Der Doktor war super zufrieden mit dem Ergebnis, was uns sehr gefreut hat und so haben wir ihm dann noch unsererseits von der absolut positiven Entwicklung vorgeschwärmt, die wir in den letzten vier Wochen so beobachten durften. Hier mal einige Beispiele:
  • Die gesteigerte Aufmerksamkeit der Mausbeere ist weiterhin absolut bemerkenswert und jeder, der die Dame lange nicht gesehen hat meint, ein ganz anderes Kind vor sich zu haben.
  • Sie "quasselt" streckenweise wie ein Wasserfall und es kommen etliche neue Töne zum Vorschein, die wir vorher so noch nie gehört haben.
  • Entgegen unserer Befürchtungen hat das Beerchen absolut keine Probleme mit der Nasenatmung und sie trägt nun schon seit zwei Wochen durchgehend Tag und Nacht die komplett verschließenden Käppchen auf der Trachealkanüle. Das bedeutet, dass sie ganz normal durch die Nase (oder auch mal den Mund) atmet, so als wenn sie gar kein Tracheostoma hätte!
  • Sie macht viele kleine motorische Fortschritte und zeigt immer mal wieder ganz neue Bewegungen. Wir haben zwar keine Ahnung, was das mit der Gaumenspalte zu tun hat, aber die Unterschiede sind dermaßen offensichtlich, dass es da schon irgendeinen Zusammenhang geben muss.
  • Es kommt nur noch ganz selten vor, dass sie sich in Rückenlage aus versehen mal verschluckt und dadurch erbrechen muss. Die Spalte muss wohl also doch ein Störfaktor gewesen sein und wir hoffen, dass sich das auch auf das Schlucken im Allgemeinen auswirken wird.
Etwas Sorge hatte es uns bereitet, dass beim Erbrechen (was beim Füttertraining hin und wieder vorkommt, wenn es doch mal ein zu großer Schluck war) doch immer noch Nahrung durch die Nase herausgekommen ist. Wir hatten befürchtet, dass eventuell noch irgendwo eine Stelle im Gaumen nicht ganz verschlossen wäre und es so eine Verbindung zwischen Mund und Nasenraum gegeben hätte. Aber da beruhigte uns der Kieferchirurg, dass das auch durchaus Menschen mit von Geburt an intaktem Gaumen passiert (inklusive ihm selbst) und wir uns da keine Gedanken machen sollten. Wenn nun weiter keine Probleme auftauchen, müssen wir uns erst zur nächsten Spaltsprechstunde in der Nähe des fünften Geburtstages der Mausbeere wieder in der Kieferchirurgie blicken lassen - das ist doch mal was!
So tolle Nachrichten muss man natürlich feiern - dieser Ansicht war offensichtlich auch die Mausbeere und da nun ihre Gaumenspalte offiziell verschlossen ist, meinte sie, es auch mal mit kulinarischen Genüssen versuchen zu können. So hat sie ganz genüsslich ein paar Löffelspitzen Vanilleeis mit Schlagsahne von Mamas Eiskaffee zu sich genommen und mit sehnsüchtig ausgestrecktem Ärmchen mehr geordert, wenn die Frau Mutter den Löffel mal für sich selbst beansprucht hat. Noch vor wenigen Wochen wurde Eis ja noch ganz konsequent dem absolutem Ekelkram zugeordnet :-)


Vorher hatten wir noch einen Termin bei der Hörgeräteakustikerin, wo die Hörgeräte der jungen Dame mal wieder durchgecheckt und mit neuen Stickern versehen wurden:
Jetzt angesagt: lässiger Panda-Look
Als wir vor dem Termin noch kurz im Wartebereich Platz genommen hatten, kamen wir ebenfalls in den Genuss eines tollen Entwicklungsschrittes der Mausbeere und zwar im motorischen Bereich. Schon den ganzen Tag wollte sie sich immer in ihrem Buggy aufsetzen und hat dies im Gegensatz zu früher auch geschafft! Besonders niedlich ist es, wenn man dann vor ihr sitzt, sie sich erwartungsvoll vorbeugt und erstmal ein Küsschen abholt:
Oma, gib Küsschen!
Als ob es nicht gereicht hat, dass der Hannover-Tag mit zwei Terminen schon recht voll war, hatte irgendein Trottel auch noch das dritte Deutschland-Spiel auf den gestrigen Tag und zwar schon um 18 Uhr gelegt! Also musste der sonst übliche Stadtbummel leider ausfallen, damit wir pünktlich und ordnungsgemäß in Schale geschmissen (die Haargummis in Deutschland-Farben trug die Beere, sehr zum Entzücken der Hörgeräteakustikerin übrigens schon den ganzen Tag) vor dem heimischen Fernseher sitzen konnten, was trotz einiger Staus gerade so geklappt hat:
Puh, gerade noch fertig geworden!
Los Papa, jetzt ist anfeuern angesagt!
Auch über ein paar maritim angehauchte Knabberpostkarten durfte sich die Mausbeere in den letzten Tagen wieder freuen und zwar von Großtante Hanni und Großonkel Dieter aus Großenbrode an der Ostsee:
Und von Oma Rita, die immer noch auf Borkum weilt, gab es ein Kärtchen in Fisch-Form und eine mit Tee gefüllte Variante:
Mmmmh, lecker Fischschwanz!
It's teatime!

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