Besonders auf den Hörtest waren wir gespannt, da dies der erste seit dem Legen der Paukenröhrchen war und die sich ja positiv auf das Gehör auswirken sollten. Im normalen Alltag hatten wir schon öfter mal das Gefühl, dass die Mausi auf Geräusche reagiert. Wenn sie zum Beispiel mit zusammengekniffenen Augen weint und man beruhigend mit ihr spricht, hört sie oft auf zu weinen und guckt ganz interessiert.
Beim Hörtest selber sitzt man mit dem Kind auf dem Schoß zwischen zwei riesigen Lautsprechern und es werden ganz unterschiedliche Töne in verschiedenen Lautstärken vorgespielt. Das Kind wird dabei ganz genau beobachtet, ob und wann es Reaktionen auf die gespielten Geräusche zeigt. Das kann ein aufmerksamer Blick, ein Zusammenzucken oder Ähnliches sein. Da gerade bei kleinen Kindern die Beurteilung gar nicht so einfach ist, braucht es schon eine sehr erfahrene Mitarbeiterin zur Beurteilung.
Zum allerersten Mal hat die Mausbeere heute auch ohne Hörgeräte auf ein Geräusch reagiert, und zwar das Geräusch von plätscherndem Wasser! Selbst ich habe gemerkt, wie sie sich mehrmals und reproduzierbar richtig aufgerichtet hat, als der Ton gespielt wurde! Und auch mit Hörgeräten waren ihre Reaktionen viel deutlicher als früher, der behandelnde Arzt und auch wir sind super zufrieden! Allerdings müssen wir jetzt aufpassen, was wir in Gegenwart unserer Tochter so sagen - man weiß nie, was sie irgendwann gegen uns verwenden könnte...
Nach dem Hörtest hat sich die Mausi erstmal ein gepflegtes Nickerchen gegönnt. Ich finde, das hat sie sich auch verdient:
Jetzt erstmal ein Nickerchen ist super! |
Allerdings konnten wir bei dieser Untersuchung mal wieder ein ganz spezielles und sehr interessantes Verhalten unseres Früchtchens beobachten. In manchen Ambulanzen der MHH ist es üblich, dass zunächst ein Assistenzarzt alles genau untersucht und später ein Oberarzt oder Ähnliches dazukommt (zumindest bei so speziellen Personen wie der Beere). So auch heute und nicht zum ersten Mal hat sich das Ganze wie folgt abgespielt: Die Untersuchung des Assistenzarztes wird von der Beere nur unter größtem Protest über sich ergehen lassen. Dazu muss man sagen, dass ja regelmäßig alle möglichen Körperöffnungen am Kopf begutachtet werden, was nun auch nicht wirklich angenehm ist. Ich habe immer ganz schön zu tun, das Kind einigermaßen ruhig zu halten (11kg geballte Beerenpower sind wirklich nicht leicht zu bändigen). Dann: Auftritt Oberarzt. Das Gesicht der Beere sieht aus, als wenn hinter dunklen Gewitterwolken auf einmal die Sonne hervorkommt. Der Oberarzt wird mit schönstem Beerengrinsen angestrahlt und hemmungslos angeschmachtet! Selbst eine Untersuchung von Mund oder Nase wird wohlwollend und ohne die geringste Beschwerde ertragen. Auch wenn wir den Untersuchungsraum wieder verlassen haben, bleibt noch lange ein seliges Lächeln im Beerengesichtchen zurück. Sollte unsere Mausi etwa mit zweierlei Maß messen?
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