Montag, 8. September 2014

Kein Vorankommen

Der heutige Tag hat uns, wie der Titel bereits andeutet, nicht wirklich weitergebracht. Gestern war der Müßiggang ja eingeplant, da die HNO-Ärzte am Wochenende keine Eingriffe planen oder vornehmen, an den heutigen Tag hatten wir dagegen eigentlich schon ein paar Erwartungen gerichtet. Ob man nun mit den bereits unter Narkose gewonnenen Erkenntnissen direkt an die Entfernung des kleinen Granuloms geht, oder man noch mal in den Beeren-Hals guckt um dann morgen ans Werk zu schreiten, so ziemlich alles wäre besser gewesen als das was tatsächlich getan wurde. Und das war: Leider so gut wie nix!

So war der Tag vor allem eins: Öööööööde.

Zu Beginn des Tages sollten wir uns noch ambulant in der HNO-Abteilung vorstellen, wir hatten eigentlich nur auf das OK gewartet, dass man uns empfangen würde. Dann wurde es Mittag, und wir warteten noch immer. Ich habe mich kurz zum Essen in die Mensa begeben, immer in der Erwartung dass es gleich losgehen könnte. Dann wurde es Nachmittag und die Mama hat schnell ein Schläfchen eingeschoben. Normalerweise reicht das um eine Reaktion der Ärzte zu provozieren, denn man wird ja immer gerufen wenn man gerade etwas anderes angefangen hat. Nur halt nicht heute. Auch das Ende der HNO-Ambulanz-Sprechzeiten rückte näher, aber immer noch keine Reaktion. Zumindest hatte man uns dann mitgeteilt, dass einer der leitenden Ärzte, der die Beere auch schon persönlich kannte, sich der Sache annehmen würde, aber noch im OP stünde. Immerhin! Irgendwann am späten Vorabend kam der Arzt dann bei uns im Zimmer vorbei, war aber leider nicht wirklich mit der ganzen Vorgeschichte und dem eigentlichen Grund unseres Hierseins vertraut. Nach etwas Intervenieren unsererseits haben wir uns darauf geeinigt, dass morgen (es hätte auch später in der Woche sein können, nur dann wäre es wirklich langsam lästig gewesen hier ohne wirklich echten Grund herumzuschimmeln) nochmals im HNO-Reich unter genauer Beobachtung ein Kanülenwechsel vorgenommen wird, damit auch diese Abteilung nochmal ein Bild von den Verhältnissen im Hals bekommt. Mal abwarten was daraus jetzt wird…

Die Beere hat die ganze Warterei genutzt, um sich beinahe vollständig wieder von der Narkosedröhnung zu erholen und zu alter Form aufzulaufen, immer noch mit dem schicken Turban der den Venenzugang schützen sollte:
Nix los hier, macht mal Programm!
Neben Wickeln und Füttern haben wir dann den Tag mit der noch angenehmsten Tätigkeit verbracht, mit der man die Zeit prima totschlagen kann, nämlich gemeinsam auf dem Handy Dominion spielen (so wie auch damals hier).
Pffft, Du spielst ja doof, Papa…
Am Abend ist dann der Zugang doch noch verstopft, so dass die Haarpracht wieder voll zu Geltung kommt. Leider bedeutet das auch, dass man die Mama morgen nur noch schwer vom Haare waschen und Haare kämmen abhalten können wird. Sorry Beerchen!
Als dann, endlich, klar war, dass heute nichts mehr passiert, habe ich mich noch ein bisschen mit meinem mitgebrachten Montainbike an die frische Luft begeben um noch ein bisschen für einen Ausgleich zum Herumgesitze tagsüber zu sorgen. Ich bin dann mit dem Rad zum nahegelegenen Maschsee gefahren, den ich dann in flottem Tempo beinahe zweimal umrundet habe. "Beinahe zweimal" deshalb, weil ich mir auf der langen Uferpromenade auf der zweiten Runde einen richtig fatalen Platten eingefangen habe. Es ist nicht wirklich ein schönes Gefühl wenn einem bei über 30 km/h plötzlich der Vorderreifen auf der Felge herumschwabbelt, glücklicherweise konnte ich dann aber noch ganz gut ohne Sturz bremsen und ausrollen. Der Grund war eine richtig fette Schraube die exakt senkrecht in den Mantel eingedrungen war.
Dagegen hatte auch kein noch so guter, "unplattbarer" Mantel eine Chance…
Der Rennradfahrer mit dem ich zufällig von Anfang an unterwegs war, und der in dem entscheidenden Moment gerade hinter mir war und glücklicherweise nicht in mich hingekesselt ist, hat mir sogar noch sein Flickzeug angeboten, fand ich eine richtig nette Geste. Da Flicken einerseits aber etwas lange gedauert hätte, und eh niemand eine Luftpumpe hatte, habe ich dann ein Taxi zurück zur MHH genommen, mit dem Rad war ja kein Vorankommen mehr möglich.

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