Samstag, 7. März 2015

Pläne, Spezielles und Schuhe – und Pläne mit speziellen Schuhen

Da wir heute keinerlei Verpflichtungen hatten haben wir uns relativ spontan entschieden einen ausgedehnten Einkaufsbummel durchs nahe gelegene Bielefeld zu machen. Zu diesem Zeitpunkt (also als wir uns am Morgen entschieden haben) war unser kleiner Energieknubbel schon seit geraumer Zeit mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht durch ihr Bettchen gekugelt und hatte mich auch schon intensivst beflirtet <3.

Aber jetzt arbeite ich mich einmal der Reihe nach durch den etwas seltsamen Titel:

Die Pläne: Da die Mausbeere wirklich gut gedeiht (und diesmal ist explizit ihre Länge gemeint, und nicht wie bei den meisten ach so charmanten Ärzten ihr Gewicht) ist ihr Karrenaufsatz für ihren ersten Kinderwagen doch so langsam etwas zu klein für sie geworden. Der Plan einen Ersatz dafür zu finden, gleicht allerdings ein wenig der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises. Es sollte schon ein Buggy sein, er sollte groß genug für das Beerenkind sein, und auch die Absaugpumpe, mobiler Sauerstofftank, Wickeltasche, etc… müssen gut erreichbar unterzubringen sein, auch, und gerade wenn, das Kind im Sitz sitzt. Dabei muss er aber auch in unseren doch recht kleinen und schwierig zu beladenden Kofferraum (für ein Bild siehe z.B. hier) passen, woran "echte" Reha-Buggys des Reha-Technikers unseres Vertrauens schon gescheitert sind.

Passt, wackelt, und hat noch Luft in alle Richtungen…
Ein normaler Buggy, der uns in einer Filiale der örtlichen Spielgeschäfte theoretisch empfohlen wurde, war heute in der Bielefelder Filiale dagegen vor Ort live zu testen, und er hat alle unsere Tests mit Bravour bestanden.
Dynamisch!
Außerdem hat er gleich noch für gute Stimmung gesorgt, denn gerade als die Dame anfangen wollte ein bisschen quengelig zu werden (chronologisch gesehen war dies der letzte Tagesordnungspunkt an dem wir schon etwa acht Stunden auf Achse waren) habe ich mal das Verdeck aufgespannt, und Beerchen hat mit dermaßen großen Augen und interessiertem Blick den Ferrari-roten (eigentlich heißt der Farbton Cranberry) Himmel betrachtet, dass aller Ärger plötzlich vergessen war.
Mausebeere isse nur Fan vonne die Ferrari-rot!
Sind die Speichen nicht schön? Da könnte ich ja gleich Karren-Balli für abschwören.
An dieser Stelle war die Entscheidung prinzipiell also gefallen, wir werden jetzt lediglich noch den Kostenvoranschlag bei unsere Krankenkasse einreichen, damit sie einen Teil davon übernehmen. Da ein echter Reha-Buggy sich sicher auch rechtfertigen ließe, sollte bei dieser besseren und deutlich billigeren Variante also nichts dagegen sprechen.

Beim Einkaufsbummel zuvor haben dagegen wir uns mal ein paar schöne Dinge geleistet:

Das Spezielle: Man wird das folgende vermutlich nicht glauben, aber gerade im IT-Bereich, zu dem im Internet die umfangreichsten Dokumentationen zu allen möglichen Randthemen existieren, besitze ich noch sehr gerne gedruckte Fachbücher auf toten Bäumen. Die heutige Ausbeute war "Sensoren – messen und experimentieren mit Arduino und Raspberry Pi", sicherlich doch recht spezielle Kost. Auch eine spezielle Schüttbox in genau der richtigen Größe und mit einem gut zu öffnenden Clip-Deckel, die in Zukunft das Wasserreservoir für das Nachspülen der Absaugpumpe beinhalten wird, haben wir erst im allerletzten Geschäft ausfindig machen können.

Die Schuhe: Dagegen wird, wer mich kennt, die folgende Aussage viel, viel eher glauben: Ich bin ein Schuh-Kauf-Muffel. Alle paar Jahre ein neues Paar, und das auch nur wenn das (Einzahl!) alte Paar mehr oder weniger auseinanderfällt. Und heute – Trommelwirbel – sind es sogar zwei (in Worten: "ZWEI") Paare geworden, es waren einfach beide so schön und bequem. Und auch die Mausbeerenmama hat ein Paar Sommerschuhe gefunden (was allerdings von alldem am wenigsten verwundert). Irgendwann zu diesem Zeitpunkt des Tages war die Beere auch in einen so richtig tiefen und langen Nachmittagsschlaf gefallen, so dass sie das Umhergeschiebe keinen Deut mehr gestört hat.
Und dann ist da noch der letzte Punkt, die Sache die mich am Tag am meisten Nerven gekostet hat, und auch in Zukunft noch massig kosten wird:

Die Pläne mit den speziellen Schuhen: Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, dass ich doch irgendwie gerne in meinem Leben mal Inline-Skaten fahren können würde. Warum? Keine Ahnung! Warum gerade jetzt? Keine Ahnung! Aber da ich bei so etwas doch recht dickköpfig bin, habe ich mir heute einfach mal eine Erstausstattung zum Üben gekauft und plane auch an einem Übungskurs teilzunehmen. Die Erfahrungen im Kindesalter auf Rollschuhen und Schlittschuhen waren quasi nichtexistent und allesamt eher suboptimal, und ich gebe es gerne zu, als mir der Verkäufer heute mit dem ersten Paar an den Füßen aufhelfen wollte, habe ich mich erstmal auf den Poppes gesetzt.
Ey Papa, da stehe ich ja schon sicherer auf den Beinen!
Wenn, und da schließt sich der Kreis zu unserer Mausbeere, ich das eines fernen Tages aber einmal sehr sicher beherrschen sollte, dann könnte ich mit dem Beerchen und ihrem kommenden Buggy problemlos eine Spritztour unternehmen, denn dieses spezielle Modell wäre sogar für genau diese Aktivität zugelassen. Bevor Beerchen und der Papa allerdings so unterwegs sind heißt es üben, üben und nochmals üben, ansonsten würde die Mama vor Angst tausend Tode sterben, und das wollen wir ja alle nicht.

Zum Abschluss des Tages lässt sich resümieren: Ein schöner und erfolgreicher Familien-Ausflugs-Einkaufsbummel-Tag, der von einer gnadenlos guten Stimmung des Beerenkindes geprägt war, einfach klasse wie sie so einen langen, anstrengenden Tag bei bester Laune mitmacht!
Mittlerweile macht sogar mir die Sonne gute Laune!

2 Kommentare:

  1. Hallo!

    Ich würde dir zum Üben ja fast empfehlen, den leeren Buggy vor dir her zu schieben. Macht man so ähnlich ja auch, wenn es um`s Schlittschuhlaufen geht.
    Ansonsten... Inliner sehen gefährlicher aus, als sie sind und das wackelige hört auch recht schnell auf. Also nur nicht den Mut verlieren. :)
    Achso.. Und für Menschen denen nichts peinlich ist empfiehlt es sich, sich ein Kissen auf den Popo zu binden. Da fällt man weicher.

    So, Mausbeeren Papa, dann wünsche ich dir jetzt mal gaaanz viel Erfolg beim Inline fahren lernen!

    LG Schnuffelsocke

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    1. Hi Schnuffelsocke!

      Danke für die lieben Tipps, aber ich glaube ich werde das Ganze erst einmal "klassisch" versuchen, eine gewisse Frusttoleranz und Hartnäckigkeit würde ich mir bei so etwas schon selbst attestieren.
      Ach ja, und ich glaube dass ich ein Kissen gar nicht benötigen werde, ich bin da selbst schon gut genug gepolstert ;-)

      Liebe Grüße, Oliver

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