Samstag, 22. August 2015

Etwas Gutes für den Darm

Eigentlich wollte ich schon seit über einem Jahr mal einen Beitrag über das Thema Darm und Immunsystem schreiben, bin aber leider immer wieder darüber weggekommen. Aus aktuellem Anlass will ich das nun aber endlich mal nachholen, denn es können vielleicht auch andere Leute von unseren Erfahrungen profitieren.

Es ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt, dass ein funktionierendes Immunsystem zu einem Großteil mit einer intakten Darmflora (hier geht es zum Wikipedia-Artikel) zusammenhängt. Ist diese aus irgendeinem Grund gestört, ist auch die Immunabwehr geschwächt und Krankheiten (wie z.B. vermehrte Infekte, Verdauungsprobleme und mitunter sogar Depressionen) haben leichtes Spiel.
Beeren-Fans, die unseren Blog schon länger verfolgen, erinnern sich bestimmt noch an die erste richtige Infektsaison der Mausbeere, in der wir gefühlt mehr Zeit im Krankenhaus als zu Hause verbracht haben, da sich das Beerchen ständig mit Bronchitis oder sogar Lungenentzündungen herumgeplagt hat. Offensichtlich war es um das Immunsystem der jungen Dame zu der Zeit nicht besonders gut bestellt und die vielen Antibiotika-Gaben, die sie bei den Klinikaufenthalten bekommen hat, haben bestimmt nicht zur Stärkung der körpereigenen Abwehr beigetragen. Diese Medikamente bekämpfen nämlich leider nicht nur die krankheitsverursachenden Bakterien, sondern auch körpereigene nützliche Mikroorganismen, die im Darm eigentlich für die Immunabwehr zuständig sind. Trotzdem hätten wir in der Zeit natürlich nicht auf Antibiotika verzichten können, denn sie haben dem Beerchen oft genug geholfen.
Im Alter von anderthalb Jahren kam es ja im Rahmen der missglückten Gaumenspalt-OP und deren Folgen zu der schwerwiegenden Darmentzündung, bei der der Mausbeere ein großer Teil des Dickdarmes entfernt werden musste. Damit wurde gleichzeitig logischerweise ein großer Teil der für die Immunabwehr wichtigen "Besiedelungsfläche" der Darmflora entfernt, der ihr ab dem Zeitpunkt nun dauerhaft fehlt. Trotz dieses offensichtlichen Mangels, hatte das Beerchen die zweite Infektsaison aber doch sehr gut weggesteckt.

Mit dieser ganzen Vorgeschichte bot es sich dann allerdings an, mit der Mausbeere mal unseren Familien-Hausarzt (nicht den Kinderarzt der jungen Dame) aufzusuchen, der sich auf den Darm und das damit zusammenhängende Immunsystem spezialisiert hat. Auf dessen Vorschlag haben wir vor gut über einem Jahr zum ersten Mal die Darmflora des Beerchens detailliert untersuchen lassen und es kamen - wie erwartet - erhebliche Störungen derselben zutage. Auch der allgemeine Immunstatus war herabgesetzt, wenn auch nicht ganz so krass, wie es bei der ganzen Vorgeschichte zu erwarten gewesen wäre. Anhand dieser Ergebnisse wurde für das Beeren-Kind eine spezielle Therapie zum Aufbau der Darmflora zusammengestellt, die wir natürlich gewissenhaft durchgeführt haben. Zusätzlich gab es auch noch Tipps, wie man im Akutfall wie zum Beispiel einer Erkältung das Immunsystem unterstützen kann. Oder auch Hinweise zur "Schadensbegrenzung", wenn doch mal wieder eine Antibiotikagabe nötig sein sollte.
Rein gefühlsmäßig (und auch wenn man mal so im Blog das vergangene Jahr so Revue passieren lässt) geht es der Mausbeere seitdem hervorragend! Klar hat sie immer mal einen Infekt (den hat ja schließlich jeder), aber nicht mehr so häufig und auch nicht mehr so heftig wie früher. Natürlich kann man das auch damit erklären, dass mit dem Wachstum die Infektneigung generell sinkt, aber wir denken schon, dass die "Darmsanierung" einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen hat.
Nachdem nun also über ein Jahr ins Land gegangen ist, haben wir uns noch einmal zu einer weiteren Untersuchung der Darmflora entschlossen. Zum einen, weil es uns interessierte, ob sich diese messbar verändert hat und zum anderen, ob vielleicht nochmal eine kleine Auffrischung in Form einer Therapie nötig sein könnte.
Ein Grinsen sagt mehr als Tausend Untersuchungsergebnisse!
Gestern haben wir nun die Ergebnisse bekommen und es ist in der Tat eine Verbesserung der Darmflora zu verzeichnen! Der Immunstatus liegt mittlerweile im Normbereich und auch einige nützliche Bakterien, die im letzten Jahr noch deutlich zu wenig vorhanden waren, haben sich in ausreichender Menge angesiedelt. Einiges ist allerdings immer noch im Ungleichgewicht, was zum Beispiel auch eine Erklärung für die fiesen Blähungen liefert, die das Beerchen leider immer mal wieder plagen. Also freuen wir uns erstmal riesig über den Erfolg der vorangegangen Maßnamen und sind nun mit einer weiteren Runde der "Darmsanierung" gestartet.

Der einzige Nachteil an der ganzen Sache ist eigentlich nur, dass man Untersuchungen und Therapie komplett selbst bezahlen muss. Dabei kommt schon ein recht ordentliches Sümmchen zusammen, das nach unserer Erfahrung aber sehr gut angelegt ist!

Wer mehr über das Thema wissen möchte, kann sich zum Beispiel beim Institut für Mikroökologie informieren. Für alle Interessierte aus Bad Salzuflen und Umgebung sei eine naturheilkundliche Beratung in der Praxis Dr. Schreiber-Weber eine gute Idee.

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