Donnerstag, 14. Januar 2016

Unterstützte Kommunikation mit Anleitung

So langsam hält nach den Feiertagen und der erkältungsbedingten Schonfrist in der ersten Januarwoche wieder der Alltagstrott Einzug bei uns. Es standen wieder die ersten Therapien, sowie ein Routine-Besuch beim Arzt an und heute stand ein sehr interessanter Termin im Kalender der Mausbeere. Vor einigen Wochen hatten wir ja die sehr umfangreiche Anlage zur unterstützten Kommunikation bekommen, mit der wir im Rahmen der Sehfrühförderung ja auch schon etwas herumexperimentiert hatten. Heute hatten wir noch einmal einen Beratungstermin mit der netten Dame, die uns die Anlage damals vorgestellt und auch bei der Antragsstellung geholfen hatte, damit wir nun nochmal eine genaue Anleitung an die Hand bekommen, wie wir in das Abenteuer der Unterstützten Kommunikation starten können. Für den Anfang gilt es für die Mausbeere erstmal einige Grundprinzipien zu lernen:

Ursache und Wirkung:
Hierbei soll die Dame lernen, dass sie durch bestimmte Handlungen eine Aktion auslösen kann. Ein Beispiel war ja schon im Dezember bei der Ventilator-Session zu sehen, bei der dieser per PowerLink an einen der Buttons angeschlossen wurde. Außerdem haben wir auch die Möglichkeit, batteriebetriebene Spielzeuge an einen solchen Knopf zu koppeln und zwar mit Hilfe eines Batterieunterbrechers. Damit konnten wir ein lustig laufendes Hündchen, das sich seit dem dritten Geburtstag im Spielzeugfundus der Mausbeere befindet, an den Drücker anschließen und die Dame hat das Tierchen einige Male per Knopfdruck aktivieren können, bevor sie es dann interessanter fand, den Hund selber zu untersuchen.
Ein Batterieunterbrecher.
Damit kann man dieses Hündchen laufen lassen.
Wechselseitiges Handeln:
Hierunter fällt zum Beispiel das wechselseitige "Lesen" aus einem Buch. Dazu eignen sich Bücher, in denen ein bestimmter Satz regelmäßig vorkommt (wie zum Beispiel "aber satt war sie immer noch nicht" in der "Kleinen Raupe Nimmersatt"), den man dann auf einen der "Step-by-Steps" (diese Knöpfe mit Aufnahmefunktion) spricht. Man liest dann die Geschichte bis man an den aufgenommenen Satz kommt und wartet, dass das Kind den Knopf betätigt und den Satz abspielt. Erst dann wird die Geschichte weitergelesen.
Eine andere Variante ist das abwechselnde "Singen" eines Liedes. Dabei wird dann der Refrain auf dem Step-by-Step aufgenommen und das Kind muss den Knopf drücken, wenn dieser an der Reihe ist. In dem folgenden Video demonstrieren die Mausbeere und die Beraterin dieses Prinzip mit einem Hampelmann-Lied. Eigentlich ist die junge Dame zwar eher scharf auf den Knopf und spielt manchmal eher versehentlich den Refrain ab, wird aber immer wieder von der Beraterin "gestoppt", um zu zeigen, dass jemand anderes auch nochmal zu Wort kommen möchte. Hier ist natürlich gaaaaaanz viel Üben angesagt, bis das Beerchen das Prinzip irgendwann verinnerlicht, wobei man sagen muss, dass es am Anfang einer neuen Übung immer erstaunlich gut klapp. Übrigens sollen wir nicht den Druckknopf des Step-by-Steps nutzen, sondern daran einen der einzelnen Taster anschließen, damit die Beere sich an eine Variante gewöhnen kann.


Mit den Geräten vertraut machen:
Wie gerade schon erwähnt, macht die Mausbeere am Anfang einer "Übungssituation" immer recht gut mit und scheint das zu lernende Prinzip auch schon irgendwie verstanden zu haben. Nach einer Weile hat sie dann aber eher den Drang, mit den Gerätschaften selber zu spielen - sprich: zu besabbern, zu beknabbern, durch die Gegend zu pfeffern etc. Das ist vollkommen in Ordnung und gehört auch zur Eingewöhnungsphase unbedingt dazu. Die Beraterin hat auch bemerkt, dass man das Beerchen nicht all zu lange mit einer bestimmten Übung malträtieren sollte. Man läuft sonst schnell Gefahr, dass die kleine Diva die Lust verliert - eine Erfahrung die wir in anderen Situationen auch schon gemacht hatten. Man sollte also für eine Weile üben und das Beerchen dann nach Lust und Laune den schönen Knopf erkunden lassen. Dabei hat die junge Dame heute erneut bewiesen, dass sie sich hervorragend als Produkt-Testerin eignet, denn sie hat den Drücker kurzerhand demontiert - aber keine Sorge, sie hat einfach den farbigen Deckel, den man eh austauschen kann, abgebaut und nichts für immer in die ewigen Jagdgründe befördert.
Berufswunsch: Produkttesterin - Den Knopf hätten wir kleinbekommen :-)
Wer so hart arbeitet hat natürlich auch eine Stärkung verdient und so hat auch die Mausbeere einen der bereitgestellten Kekse abbekommen. Obwohl sie die Leckerei erst ausführlich gemustert und sogar probiert hat (dabei ist sogar etwas Schoko am Beeren-Näschen gelandet), war ihr das Teil doch nicht so ganz geheuer. Die schönen Drücke-Knöpfchen waren da weit mehr nach ihrem Geschmack.
Hmmm, was tut denn dieses runde Ding?
Igitt, das ist ja was zu Essen, Ihr seid gemein!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen