Dienstag, 19. Februar 2019

Ohrensachen Teil 2 - Logistik

Dann wollen wir mal mit unserem Bericht über die beiden Ohren-OPs der Mausbeere im Januar fortfahren. In diesem Beitrag geht es - wie ja schon angekündigt - um die Logistik rund um die Operationen. Da das Klinikum Bielefeld-Mitte selbst nicht über eine Kinderklinik verfügt, werden kleine Patienten zur Nachsorge nach etwas komplizierteren Eingriffen in die Kinderklinik Bethel verlegt. Die Krankenhäuser liegen ca. vier Kilometer auseinander und die Beere wurde nach angemessenem postoperativen Schläfchen direkt aus dem Aufwachraum per Krankentransport dorthin gebracht.
Häh? Ich dachte, jetzt geht es wieder in ein kuscheliges Zimmer?
Cool, da kann ich dann in der Schule mit angeben!
Na bitte, doch ein kuscheliges Zimmer erreicht!
Am Morgen nach der ersten OP sollte die Mausbeere dann nochmal zu einem Kontrolltermin in die HNO-Klinik. Da für die eigentlich angepeilte Zeit um 8 Uhr morgens noch kein Krankentransport zu organisieren war und wir die Dame aus irgendwelchen versicherungstechnischen Gründen nicht selbst fahren durften, ging es dann erst eine Stunde später wieder nach Bielefeld-Mitte. Dort angekommen wurde sie in ein kurz dafür zur Verfügung gestelltes kleines Aufenthaltszimmer geparkt, wo es eine grandiose Aussicht über Bielefeld zu bestaunen gab:
Abstellkammer mit bester Aussicht!
Leider war der Arzt, der das Beerchen operiert hatte, schon wieder im OP beschäftigt, so dass wir mit dem Stationsarzt Vorlieb nehmen mussten, der uns erstmal ein glühendes Plädoyer über die Vorzüge eines Chochlear-Implantates gehalten hat. Das operierte Öhrchen wurde dann (nach freundlichem Hinweis unsererseits) auch noch kurz begutachtet und dann ging es auch schon wieder per Krankentransport zurück in die Kinderklinik. Fraglich, ob das alles jetzt diesen Aufwand gelohnt hat. Aber gut...

Aber auch für uns als Familie waren diese aktuellen Klinikaufenthalte mit mehr logistischen Schwierigkeiten verbunden, da es ja nun mittlerweile auch die kleine Mausbeerenschwester Bianca zu versorgen gilt. Die Beere hatte sich ja fast genau zwei Jahre mit mehrtägigen Klinikaufenthalten vornehm zurückgehalten, was wir nach den ersten Jahren und insbesondere dem ersten Winter, den wir ja gefühlt mehr in der Klinik als zu Hause verbracht hatten, beachtlich finden (toi, toi, toi). Glücklicherweise hielten sich auch diese Klinikaufenthalte mit zwei Nächten nach der ersten und sogar nur einer Nacht nach der zweiten OP in einem gut zu handhabendem Rahmen.
Tagsüber konnten wir Eltern dank des unermüdlichen Einsatzes von Oma Anne (der wir überhaupt gar nicht genug dafür danken können, was sie so für ihren kleinen Enkelinnen tut - ohne sie wäre der Alltag oft nur schwierig zu stemmen!!!) die langen OP-Tage beide an der Seite unseres Beeren-Kindes im Krankenhaus verbringen. Da die Mama aber insbesondere nachts für Bianca unverzichtbar ist, hat diesemal der Papa als Mausbeeren-Begleitperson in der Klinik mit eingecheckt. Das war wiederum für die Klinik mit etwas mehr logistischem Aufwand verbunden, da begleitende Papas in Krankenhäusern eine eher selten anzutreffende Spezies sind und nicht mit begleitenden Mamas ein Gehege - äh - Zimmer bewohnen dürfen.
Jederzeit ein effektives Team.
Nach der ersten OP hatten die beiden dann in der ersten Nacht ein Einzelappartment und in der zweiten Nacht fügte es sich, dass auch der Papa eines anderern Kindes mit übernachten wollte, so dass es dann eine nette Zweier-Vater-Tochter-WG gab.
Nach der zweiten OP logierten die beiden dann für eine Nacht auf einer anderen Station in einem Zimmer, wo sich ein größerer Junge ohne Begleitperson befand. Vorher gab es noch einen kurzen Abstecher auf die Intensivstation, aber nur wegen absoluter Bettenknappheit in der Kinderklinik. Der Zustand der Mausbeere hätte das in keinster Weise nötig gemacht und das einzige, was der anwesende Arzt auf der ITS für die Beere gemacht hat, war im Prinzip, sie schleunigst irgendwo auf einer Normalstation unterzubringen. Dafür waren wir natürlich sehr dankbar. Die Mausbeere selbst hat von all dem Trubel wenig mitbekommen, da sie den gesamten Rest des Tages friedlich verpennt hat. Das haben wir ihr nach den Strapazen der OP natürlich von Herzen gegönnt.
Schickes Zimmer, aber ist mir eigentlich wurscht...
Ich sammle Kraft für eine Nacht mit Papa!!! Dem soll ja nicht langweilig werden...
Die frisch aufgetankte Beeren-Energie brauchte sie dann auch in der Nacht, denn sie hielt es absolut für ihre Pflicht, dafür zu sorgen, dass sich der Papa auch ja nicht langweilt - wenn man schonmal eine Nacht exklusiv mit dem alten Liebelingsvater verbringt, sollte man sie doch nicht mit Schlaf vergeuden, oder ;-)

So, ich denke, das wäre ein guter Abriss zum logistischen Aufwand. Im nächsten Beitrag geht es dann um das Wichtigste - nämlich wie es der Mausbeere bei alldem so ging...

Fortsetzung folgt...

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