Die Mausbeere hat als eifrige Schülerin nun den ersten "Batzen" an Schultagen hinter sich gebracht und genießt nun in vollen Zügen ihre ersten und definitiv wohl verdienten Herbstferien.
Boah, um die Zeit sitze ich sonst schon in der Schule...
...und jetzt kann ich mich nochmal umdrehen - HERRLICH!!!
Zeit also, mal etwas aus dem hoch interessanten Schulalltag unseres Schulbeerchens zu berichten. Glücklicherweise hat die junge Dame ja ihr aus Kindergartentagen alt gedientes Bespitzelungs-... äh Betreuungspersonal von Team David an ihrer Seite und so werden wir zuverlässig mit detaillierten Berichten und gelegentlich auch mal Bildmaterial aus der Schule versorgt.
Mausbeere rezitiert Wilhelm Tell ;-)
Das absolute Highlight eines jeden Schultages sind und bleiben die Fahrten mit dem Taxi. Nachdem ich meistens eine noch schlafende Mausbeere aus dem Bett geschält habe, gibt unsere passionierte Langschläferin meistens erst während der Versorgung und des Anziehens erste mürrische Lebenszeichen von sich. Sobald sie aber neben ihrem Chauffeur im Taxibulli thront, ziert bereits das erste Grinsen das Gesicht unserer Mausbeerenkönigin - und das um 7 Uhr morgens!!!
Am montäglichen Erzählkreis vom Wochenende nimmt die Mausbeere mit Hilfe ihrer Kommunikationshilfe "Step-by-Step", auf die der Papa immer einen kurzen Bericht über die Wochenendaktivitäten des Beerchens aufnimmt. Per Knopfdruck "erzählt" sie dann den anderen Kindern und am Mittag können wir uns meistens eine kleine "Antwort" aus der Klasse anhören, über die wir uns immer sehr freuen.
Da es in der Klasse einen großen Jungen-Überschuss gibt (6:3), ist unser Fräulein Tochter immer heiß umschwärmt und es gibt manchmal regelrechten Streit, wer im Stuhlkreis denn neben ihr sitzen darf. Und auch auf dem Schulhof wird sie ständig von Verehrern aus anderen Klassen umgarnt - einmal mehr sind wir da für den persönlichen Geleitschutz der jungen Diva dankbar, denn man weiß ja nie, was die Jugend von heute so vorhat ;-)
Ansonsten wird die Mausbeere im Rahmen ihrer Möglichkeiten in alle Schulaktivitäten eingebunden und immer und überall mit dabei. Falls sie mal Ruhe braucht oder irgendetwas gar nicht zu ihren Möglichkeiten passt, gibt es aber auch jede Menge anderer Möglichkeiten und Rückzugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein kleiner Snoezelen-Raum (auch die große Snoezelen-Anlage von Eben-Ezer wurde schon von der Klasse besucht). Zumeist nimmt sie aber am allgemeinen Unterrichtsgeschehen teil, was auch lebenspraktische Dinge wie Hauswirtschaft oder auch Essen etc. gehören.
Große Schulmädchen essen höchst selbst!
Ein Thema, das uns besonders in den ersten Schultagen immer wieder beschäftigt hat, war der Schwimmunterricht, der am Montag auf dem Stundenplan der Mausbeere steht. Wegen Tracheostoma, Paukenröhrchen und extremer "Wasserscheue" des Beerchens hatten wir gleich davon Abstand genommen, aber die Lehrerinnen streben trotzdem an, ihr das feuchte Element näher zu bringen. Die ersten Versuche waren durchaus erfolgreich und wir sind gespannt, ob unser Schulbeerchen sich irgendwann mal mit ähnlicher Begeisterung in die Fluten stürzt wie ihre kleine Schwester, die nach zwei Kursen Babyschwimmen schon eine professionelle, kleine Wasserratte ist:
Häh? Wass soll'n das?
Och, für einen Legostein packe ich doch mal rein!
Neben tollen Lehrkräften und großzügigen Räumlichkeiten ist die Topehlenschule auch mit allerlei technischen Raffinessen ausgestattet. Zum Beispiel gibt es neben der alt hergebrachten Tafel (siehe oben) auch eine digitale Wand, an der die Kinder malen, schreiben etc. können. Für die Mausbeere ist es natürlich ein Traum, dass sie auch ohne Ekelkram (aka Farbe) künstlerisch tätig werden kann. Hier haben wir sogar ein kleines Video von unserer digitalen Künstlerin bekommen:
Damit die Mausbeere nachmittags nicht auch noch so viele Termine hat, bekommt sie nun im während der Schulzeiten ihre regelmäßigen Physiotherapiestunden. Diese finden nicht in der Schule selber, sondern im medizinischen Zentrum von Eben Ezer statt. Das Beerchen hat einen wahnsinnig netten Physiotherapeuten, der uns zum Kennenlernen sogar zu Hause besucht hatte und außerdem sind die Räumlichkeiten mit allem ausgestattet, was das Physiotherapeutenherz höher schlagen lässt. Der absolute Kracher für die Mausbeere ist natürlich der Trampolinraum (ein Raum, dessen kompletter Boden aus einem Trampolin besteht, ist das zu fassen? Die Schule hat im Sportbereich übrigens auch einen - die Trampolinraumindustrie scheint echt zu boomen!) und während ihrer ersten Therapiestunde, bei der wir Eltern auch zuschauen durften, tanzte der Therapeut um das mitten auf dem Trambolin liegende und sich vor Lachen kugelnde Beerchen herum - dass Physiotherapie nun ihr Lieblingsfach ist, ist ja nun klar, oder?
Papa, kriege ich auch einen Trampolinraum zu Hause?
Alles in allem sind wir nach den ersten Wochen hellauf begeistert, auch wenn der Alltag insgesamt etwas stressiger geworden ist. Die Möglichkeiten die sich unserer Mausbeere in ihrer Schule bieten, wiegen das alles definitiv auf!
Während die Mausbeere fleißig in der Schule gebüffelt hat, haben andere doch tatsächlich Urlaub gehabt, allerdings nicht, ohne unserem Beeren-Kind eine feine Knabberpostkarte zu schicken. "CdLS-Kollegin" Carolina hat zum ersten Mal eine Flugreise unternommen (coole Sache!) und hat mit ihren Eltern Mallorca unsicher gemacht:
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